Sparmaßnahmen im Umfang von drei Millionen Euro zwingen die seit 2002 zur Schlott Gruppe gehörende Hamburger Tiefdruckerei Broschek zum Abbau von Arbeitsplätzen.
Laut Verdi sollen 15 Prozent der 360 Stellen abgebaut werden, worauf die Gewerkschaft gestern mit einem mehrstündigen Warnstreik reagierte. Einem Bericht des “Hamburger Abendblatt“ zufolge wollte sich der Sprecher der Schlott Gruppe Marco Walz zu den genauen Zahlen des Sparprogramms nicht äußern. Jedoch werde man nicht an einem Abbau von Arbeitsplätzen vorbeikommen.
Die Schlott Gruppe hatte gestern die
Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr bekannt gegeben. Laut Unternehmen machen die Personalkosten bei Schlott rund die Hälfte des Wertschöpfungsumsatzes aus.
Schlott hat bereits an den Standorten Freudenstadt, Landau und Nürnberg Sparbeschlüsse umgesetzt. In Hamburg seien Stellenkürzungen bis Ende 2008 nicht möglich gewesen, weil dort ein Beschäftigungssicherungsvertrag gegolten habe. Genau diesen Vertrag möchte Verdi nun verlängern und befindet sich diesbezüglich in Gesprächen mit der Firmenleitung.
Scharf kristisiert wird der geplante Stellenabbau im Rahlstedter Unternehmen von Verdi. In einer Stellungnahme gegenüber dem “Hamburger Abendblatt“ sagte Verdi-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann, dass der Konzern bereits im letzten Geschäftsjahr neun Millionen Euro durch den Abbau von Arbeitsplätzen eingefahren habe. Dabei seien trotz der zu erwartenden Verluste durch das konzernweite Restrukturierungsprogramm Dividendenzahlungen vorgeschlagen worden.
Die Broschek Tiefdruck GmbH blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Der norddeutsche Betrieb produziert mit sechs Rotationen hochwertige Werbemittel, Zeitschriften und Kataloge – und arbeitet dabei besonders intensiv mit internationalen Kunden und Partnern zusammen: 60 Prozent der Aufträge werden mittlerweile für Kunden im europäischen Ausland produziert. (abö)