Please wait...
News / Sachsendruck wieder verkauft
27.04.2017  Wirtschaft
Sachsendruck wieder verkauft
Die ostdeutsche Bogenoffset-Tochter, die erst Anfang der 90er Jahre übernommen worden war und derzeit etwa 250 Mitarbeiter beschäftigt, wurde an die Leipziger Offizin Andersen Nexö (OAN) weitergereicht.
Die Schlott Gruppe unterzeichnete am heutigen Dienstag den Vertrag zur Veräußerung ihrer Bogenoffset-Tochter Sachsendruck in Plauen. Der Vertrag gilt rückwirkend per 1. Oktober 2008. Zum Kaufpreis machte Schlott keine Angaben; in der jüngsten Veröffentlichung der Quartalszahlen war jedoch bereits angekündigt worden, es werde "ein Verlust entstehen, der noch im alten Geschäftsjahr gebucht wird".

Käufer ist die Offizin Andersen Nexö (OAN) mit Sitz in Leipzig. Damit wird sich Schlott nach Angaben des Vorstands "künftig auf die Herstellung von Katalogen, Zeitschriften und Beilagen für Verlage und die werbetreibende Wirtschaft im Tiefdruck, Rollenoffset und dazugehöriger umfangreicher Weiterverarbeitung konzentrieren".

OAN ist ein Spezialist für die Komplettherstellung von Büchern und Broschüren. Das Unternehmen, das seine Ursprünge im Jahr 1746 hat und seit 1996 im Eigentum der Münchner Firma Treuleben & Bischof ist, produziert monatlich rund 1,5 Millionen Druckerzeugnisse. Dabei reicht das Spektrum von hochwertigen Bildbänden über anspruchsvolle Ratgeber bis hin zur ausgefallenen Broschüre. Geschäftsführer ist Stephan Treuleben, der auch (gemeinsam mit Steffen Wölling) Geschäftsführer der Messedruck Leipzig GmbH ist, die 2007 aus der Jütte-Messedruck Leipzig GmbH hervorgegangen war.
**break**
Sachsendruck wird nach Auskunft der ehemaligen Konzern-Mutter "mit seiner besonderen Stärke in der Herstellung und Verarbeitung von Büchern und Pappebüchern die Kernkompetenz von OAN wesentlich ergänzen". Damit, so Schlott, "wird die Zukunftsperspektive von Sachsendruck nachhaltig gestärkt".

Der Betrieb war erst Anfang der 90er Jahre von der Sebaldus Gruppe übernommen worden und beschäftigt derzeit etwa 250 Mitarbeiter. 1998 wurde Sachsendruck zum "Kompetenzzentrum für Bogenoffset" in der Sebaldus Gruppe – eine Rolle, die das Unternehmen auch nach der Fusion der Unternehmen Sebaldus und Schlott zur heutigen Schlott Gruppe zielstrebig ausbaute.

Im Geschäftsjahr 2007/08 hatte die Druckerei nach vorläufigen Zahlen einen Wertschöpfungsumsatz von rund 14 Millionen Euro erwirtschaftet, die Schlott Gruppe insgesamt 239,1 Millionen Euro. Die Auswirkungen der Veräußerung von Sachsendruck auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sollen auf der Bilanzpresse- beziehungsweise der Analystenkonferenz von Schlott am 28. Januar 2009 erläutert werden.

Clemens von Frentz
Sie wollen immer auf dem Laufenden sein? Bestellen Sie jetzt den Newsletter von Druck & Medien!