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24.04.2017  Wirtschaft
Mehr Verlust, weniger Dividende
Der Druckkonzern präsentierte die vorläufigen Zahlen für 2007/08. Der Vorsteuergewinn liegt - vor dem Einmalaufwand für Sparmaßnahmen, der mit rund 13 Millionen Euro beziffert wird - bei 500.000 Euro. De facto gab es also einen Verlust von 12,5 Millionen Euro vor Steuern. Die Tochter Sachsendruck soll wieder verkauft werden.
Der Wertschöpfungsumsatz (WSU) sank von 251,7 auf 239,1 Millionen Euro, der ausgewiesene Umsatz reduzierte sich von 482,2 auf 468,6 Millionen Euro. Das Kostensenkungsprogramm wurde 2007/08 plangemäß umgesetzt, wodurch die Personalkosten bereits deutlich gesenkt werden konnten.

Insgesamt ergibt sich damit vor Einmalaufwand aus dem Kostensenkungsprogramm ein Gewinn vor Steuern (EBT = earnings before taxes) in Höhe von 500.000 Euro nach 11,0 Millionen Euro im Vorjahr. Der Einmalaufwand wird voraussichtlich 13,0 Millionen Euro betragen.

Sachsendruck wird wieder abgestoßen - mit Verlust

Darüber hinaus wird durch die - wie es aus dem Vorstand heißt - "kurzfristig vorgesehene Veräußerung" der Tochtergesellschaft Sachsendruck ein Verlust entstehen, der noch im alten Geschäftsjahr gebucht wird. Sachsendruck war erst Anfang der 90er Jahre von der Sebaldus Gruppe übernommen worden und beschäftigt derzeit etwa 250 Mitarbeiter.

1998 wurde Sachsendruck zum "Kompetenzzentrum für Bogenoffset" in der Sebaldus Gruppe – eine Rolle, die das Unternehmen auch nach der Fusion der Unternehmen Sebaldus und Schlott zur heutigen Schlott Gruppe zielstrebig ausbaute. Im vergangenen Jahr hatte die Druckerei, die erster Linie Kinder- und Pappbücher sowie Werbeprodukte wie Kataloge produziert, einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro erwirtschaftet.

Umfassender Personalabbau im Printbereich

Der Geschäftsbereich Print erzielte im Geschäftsjahr 2007/08 bei einer nahezu unveränderten Tonnage einen WSU von 236,0 Millionen Euro; im Vorjahr waren es noch 247,8 Millionen Euro. Das EBT sank (vor Einmalaufwand) von 12,9 auf 3,8 Millionen Euro. Der Einmalaufwand in Höhe von 12,5 Millionen Euro steht im Zusammenhang mit den umfassenden Personalreduzierungen im Rahmen des kommunizierten Kostensenkungsprogramms.

Die Zahlen des Konzerns sind im Wesentlichen von der Entwicklung des Geschäftsbereichs Print geprägt. Die Kosten des Geschäftsbereiches Corporate Services, der ausschließlich interne Servicedienstleistungen für den Konzern erbringt, lagen inklusive des zuzurechnenden Einmalaufwands (500.000 Euro) im Rahmen der Erwartungen.

Anhaltender Preisdruck und Überkapazitäten

Wesentlicher Einflussfaktor für die Geschäftsentwicklung der Branche waren weiterhin die saisonal vorhandenen Überkapazitäten. Damit bewegte sich die Auslastung in der Druckbranche insgesamt zwar tendenziell auf niedrigem Niveau, die Mengenentwicklung in der Schlott Gruppe zeigte im abgelaufenen Geschäftsjahr aber einen stabilen Verlauf.

Auch hielt der Preisdruck in der Branche weiter an - über die Preisabschläge hinaus, die im Verlauf des letzten Geschäftsjahres hingenommen werden mussten. Insgesamt haben sich die Rahmendaten in der Branche im Jahresverlauf weiter abgeschwächt.

Dividende soll von 1,00 Euro auf 50 Cent sinken

Angesichts der im Zuge der Bankenkrise erhöhten Verunsicherung an den Kapitalmärkten haben Vorstand und Aufsichtsrat bereits heute ihren Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2007/08 diskutiert. Die Verwaltung wird eine Ausschüttung in Höhe von 0,50 EUR je Aktie vorschlagen. Damit hätte sich die Dividende im Vergleich zum Vorjahr halbiert, denn damals erhielten die Aktionäre eine Ausschüttung von 1,00 Euro.

Die Planung der Schlott Gruppe geht auch für das laufende Geschäftsjahr 2008/09 von keiner Verbesserung der Marktsituation in der Druckbranche aus. Daher erwartet der Konzern bei einer wenig veränderten Tonnage einen weiteren leichten Rückgang des WSU.

Konzentration auf das Kerngeschäft

Die Planzahlen für 2008/09 beinhalten bereits den Verkauf der Tochtergesellschaft Sachsendruck, der vor dem Abschluss steht. Damit wird sich die Schlott Gruppe künftig noch stärker auf die Herstellung von Katalogen, Zeitschriften und Beilagen für Verlage und die werbetreibende Wirtschaft im Tiefdruck, Rollenoffset und dazugehöriger umfangreicher Weiterverarbeitung konzentrieren.

Unter Berücksichtigung des Wegfalls des WSU von Sachsendruck in Höhe von rund 14 Millionen Euro erwartet die Schlott Gruppe für das laufende Geschäftsjahr einen WSU von über 215 Millionen Euro.

Niedrigerer Personalaufwand, höhere Energiepreise

Die Einsparungen aufgrund des im abgelaufenen Geschäftsjahr umgesetzten und in der Ertragsrechnung 2007/08 erfassten Kostensenkungsprogramms werden im Verlauf des Geschäftsjahres 2008/09 in vollem Umfang wirksam und zu einer deutlichen Verbesserung insbesondere bei den Personalkosten führen. Dem stehen jedoch höhere Energie- und Rohstoffkosten gegenüber.

Insgesamt werden der weitere Rückgang der Personalkosten, geringere sonstige betriebliche Aufwendungen, planmäßig niedrigere Abschreibungen und eine Verbesserung des Finanzergebnisses im Zuge der weiterhin konsequenten Rückführung der Nettoverschuldung die Gesamtkostenquote sichtbar senken.

Weitere Kostensenkung angestrebt


Entsprechend wird trotz des nochmaligen Rückgangs des WSU das Erreichen eines leicht positiven EBT erwartet. Über das Kostensenkungsprogramm des vergangenen Geschäftsjahres hinaus bleiben fortwährende Kostensenkungsanstrengungen konzernweit auf der Tagesordnung.

Weitergehende Informationen zum vergangenen Geschäftsjahr und zu den Prognosen 2008/09 werden auf der Analystenkonferenz der Schlott Gruppe im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums am 11. November 2008 in Frankfurt dargestellt. (cvf)
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