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31.10.2008  Wirtschaft
Vorstand präzisiert Sparprogramm
Auf einer Pressekonferenz gaben Heidelberg-Chef Schreier und Finanz-Vorstand Kaliebe Details ihres Sparpogramms bekannt. Besonders stark betroffen ist die Region Heidelberg.
Mit einer Ad-hoc-Meldung schreckte Heidelberg am Donnerstag Mittag die Öffentlichkeit auf: Angesichts eines deutlichen Auftragsrückganges in den vergangenen vier bis sechs Wochen plant der Druckmaschinenhersteller Kurzarbeit und Stellenstreichungen. (druck-medien.net berichtete)

In einer Pressekonferenz präzisierten am Nachmittag dann der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier und der Finanz-Vorstand Dirk Kaliebe die Sparpläne: Unter den weltweit 19.843 Mitarbeitern müssen sich vor allem die an den deutschen Standorten Sorgen machen. Insgesamt sollen bis zu 2.500 Vollzeitstellen wegfallen.

Am härtesten betroffen sind die Standorte Heidelberg und Wiesloch-Walldorf, wo 1.400 Stellen wegfallen sollen, aber auch Amstetten (350 Arbeitsplätze), Brandenburg (150) und Kiel (30 bis 40) trifft es.

Im Postpress-Bereich sollen rund 80 Arbeitsplätze eingespart werden, doch ist noch unklar wo. In den Vertriebsorganisationen im Ausland werden 350 bis 400 Stellen wegfallen.

Die Einsparungen werden zu ungefähr gleichen Teilen die Produktion (minus 1300 Stellen) und die sonstigen Bereiche (minus 1200 Stellen) treffen.

Der Beschäftigungssicherungsvertrag mit der Belegschaft steht dem nach Ansicht von Bernhard Schreier nicht entgegen, da er bei schwer wiegenden Verwerfungen im Wirtschaftsgefüge Ausnahmen erlaube.

Der Vorstand bestätigte noch einmal, dass er für das gesamte Sparpaket mit Kosten von bis zu 150 Millionen Euro rechnet, wobei allerdings die bisherigen Maßnahmen beireits enthalten sind. Im Ergebnis soll das Sparprogramm nun eine Kostensenkung von rund 200 Millionen Euro bringen. Die meisten Kosten sollen noch im Geschäftsjahr 2008/2009 anfallen.

Dennoch will Heidelberg weiter in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau strategischer Produktlinien und Auslandsstandorte investieren, auch den Service-Standard will das Unternehmen halten.

Gerüchte, Heidelberg wolle sich von seiner Postpress-Sparte trennen, dementierte Schreier nur halbherzig: Das Unternehmen führe derzeit keine Gespräche mit ernsthaften Interessenten.
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