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09.10.2008  Wirtschaft
Print lebt!
Chancen für die Printmedien der Zukunft: Das war das Thema des Branchentreffs Kress Köpfe live 2008, der gestern Abend in Heidelberg stattgefunden hat. Der Tenor: Das Internet wird Gedrucktes ergänzen, aber nicht ersetzen.
Namhafte Chefredakteure stellten ihre Meinungen und Positionen in Vorträgen, Interviews und Podiumsdiskussionen vor.

Uwe Vorkötter, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, berichtete über das Konzept seines Blatts. Hier gehen "Print und online Hand in Hand". Seine Print-Redakteure übernehmen auch Online-Aufgaben, eine reine Online-Redaktion gibt es seit einiger Zeit nicht mehr.

Zurück zu den Wurzeln und Werten des Journalismus will Dr. Wolfgang Weimer, Chefredakteur von "Cicero". Er gab den Teilnehmern Nachdenkliches mit auf den Weg: "Das Gewusste und Gekonnte sind in unserem System weniger wert als das Interpretierte und zur Schau gestellte". Hier seien auch die Medienmacher gefragt.

In der anschließenden Diskussionsrunde berichtete Tim Klotzek, Chefredakteur Neon, von der Internet Community seines Magazins: "Sie ist für uns das beste Marktforschungsinstrument". Artikel, die besonders oft kommentiert werden, kämen auch besonders gut bei den Lesern an.

Das Glück liegt im Print-Bereich

Weniger wichtig ist das Internet dagegen für Lars-Joachim Rose, Verleger bei Klambt. "Wir werden unser Glück weiterhin im Print-Bereich suchen", bekräftigte er, denn: "Nicht jede Zeitschrift braucht zwingend einen Online-Auftritt".

"Man muss Titel machen, die der Leser gerne mit nach Hause nimmt", lautete ein Fazit von Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel. Magazine würden auch optisch und haptisch erlebt, sie "wickeln Geschichten in ein Seidenpapier ein". Die Bunte habe zwar eine eigene Online-Redaktion, sie diene jedoch in erster Linie der Marke.

Ergänzen, nicht ersetzen

Über die Situation auf dem österreichischen Markt referierte Oliver Vogt, Herausgeber und Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe News. "Das Web ist da, aber es wird die traditionellen Medien nicht substituieren", lautete auch sein Credo.

In der abschließenden Diskussion vertrat Markus Peichl, Gründer der Zeitschrift Tempo, die These, dass sowohl die Massen-Titel, als auch die Nischen-Titel überleben werden. "Aber der Markt dazwischen wird wegbrechen". Dagegen gelte es, Strategien zu entwickeln. 
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