Nur wenige Monate nach dem 300. Corona feiert Müller Martini ein zweites Klebebinder-Jubiläum: Die Buchbinderei BindTech in Nashville (USA) kaufte den 100. Bolero. Wesentliche Elemente der Erfolgsgeschichte des 2004 lancierten Mittelklasse-Klebebinders sind seine hohe Automatisierung, die robuste Bauweise und die hohe Flexibilität bezüglich Produktvielfalt und Bindeverfahren.
BindTech-Präsident Dale H. Nichols bringt es schnell auf den Punkt, wenn er die Entscheidung zugunsten des Bolero begründet: «Wir brauchen nicht nur zusätzliche Produktionskapazitäten, sondern wollen eine Maschine, die vor allem flexibler, schneller und wirtschaftlicher produziert.» Deshalb verfügt die neue Klebebindelinie von BindTech neben der automatischen Bogenerkennung Asir 3 (Bild- und Barcodeerkennung) und dem Buchverifikations-System auch über die neue Buchdatenerfassung (BDC) von Müller Martini. Dank ihr kann BindTech alle relevanten Buchmessdaten für die gesamte Klebebindelinie erfassen und von den einzelnen Aggregaten abrufen.
Die hohe Automatisierung der Müller Martini-Linie hat es auch Michael Teske, Geschäftsführer beim Klebebinde-Vorzeigebtrieb Lange & Nötel GmbH im deutschen Garbsen, angetan: «In nur fünf Minuten stellt sich der Bolero praktisch selber ein. Wir fahren oft an der Grenze zur maximalen Produktionsgeschwindigkeit, die Qualität der Printprodukte ist exzellent, und wir haben kaum Makulatur.» Kein Wunder, investierte die lange Zeit auf Sammelheftung spezialisierte Lange & Nötel GmbH nur kurz nach Inbetriebnahme des ersten Bolero in eine zweite Klebebindelinie des gleichen Typs – auch gleich auch noch in einen Frontschneider Frontero zur wirtschaftlicheren Herstellung von Klappenbroschuren.
Hohe Automatisierung
Tatsächlich ist es die für eine wirtschaftliche Produktion sorgende hohe Automatisierung, die den Mittelklasse-Klebebinder (8000 Takte pro Stunde) in den vergangenen vier Jahren zu einer einzigen Erfolgsgeschichte werden liess. Die Eingabe der Produktparameter und Produktionsdaten erfolgt direkt am Commander mit Touchscreen oder durch die Arbeitsvorbereitung über eine vernetzte Bedieneinheit. Die Daten können ausserdem automatisch von der Buchdatenerfassung übernommen werden. Für die Übernahme von Daten im JDF-Format verfügt der Bolero über eine entsprechende Schnittstelle zum Workflow-System Connex von Müller Martini.
Seit der Markteinführung des Bolero auf der drupa '04 in Düsseldorf ist ein schnelles Make Ready deshalb von noch grösserer Bedeutung geworden, weil die Zahl der gebundenen Titel zwar steigt, die Auflagen hingegen sinken. Da spielt der Bolero, den es seit neuestem im modernen, ergonomischen Laserblue-Look gibt, seine grosse Flexibilität ebenso aus wie beim schnellen Wechsel von Klebebinde- auf Fadenheftproduktion. Dazu kommt die für den industriellen Mehrschicht-Betrieb geforderte robuste Bauweise. Zahlreiche Bolero-Module basieren auf dem Hochleistungs-Klebebinder Corona, von dem Müller Martini vor kurzem die 300. Linie verkauft hat.
Grosser Formatbereich
Als Universalmaschine verarbeitet der Bolero ein breites Produktspektrum (Broschüren, Zeitschriften, Kataloge, Buchblocks für Hardcover-Bücher) und maximale Formate bis zu einer Rückenlänge von 510 mm und Produkte bis zu einer Dicke von 80 mm. Er zeichnet sich ausserdem durch höchste Flexibilität beim Einsatz aller gängigen Bindeverfahren aus. One-shot- und Two-shot-Hotmelt sind ebenso möglich wie Kaltleim, kombinierte Primer-Two-shot-Bindeverfahren oder PUR.
Was die Kunden über den Bolero sagen
Frank Thalhofer, Geschäftsführer Grossbuchbinderei Thalhofer, Schönaich (Deutschland): «Am Bolero beeindrucken mich vor allem die automatische Einstellung von Klebebinder und Dreischneider sowie die Zusammentragmaschine mit ihrer Ausschleusweiche. Wir produzieren heute mit doppelter Geschwindigkeit gegenüber früher. Die Rüstzeit hat sich markant verkürzt – nicht zuletzt auch deshalb, weil wir unsere vielen Wiederholungsaufträge auf dem Touchscreen abspeichern können.»
Zenta Oguchi, Präsident Oguchi Bookbinding & Printing Co. Ltd, Tokio (Japan): «Der
erste Bolero hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Wir produzieren oft mit der maximalen Geschwindigkeit von 8000 Takten pro Stunde. Dank dieser Investition konnten wir in den PUR-Markt eindringen, was unserem Unternehmen neue Perspektiven verschafft. Das ist auch der Grund, warum wir neulich eine zweite Bolero-Linie installiert haben.»
Beat Steiner, Produktionsleiter Buchbinderei Grollimund, Reinach/BL (Schweiz): «Da der Bolero maximale Formate bis zu einer Rückenlänge von 510 mm verarbeitet, können wir auch Grossformate fahren – genauso wie A5 und Kleinformate, die wir dank integrierter Trennsäge im Mehrfachnutzen wirtschaftlich herstellen können.»
Antonio Oliveira Tostes, Direktor Casa Publicadora Brasileira, Tatuí (Brasilien): «Wir haben neben Grossaufträgen auch viele regelmässig wiederkehrende Shortrun-Jobs – da kommt uns eine vollautomatisierte und leicht bedienbare Maschine wie der Bolero sehr entgegen.»
Andy Lyke, Präsident von Ripon Printers, Ripon (USA): «Der Bolero hat nicht nur unsere Produktionskosten gesenkt, sondern uns auch die Tore zu zwei komplett neuen Märkten geöffnet: PUR- und Otabind-Produktion.»