Betroffen sind die Stora Enso-Werke in Baienfurt (Baden-Württemberg) und Hagen/Westfalen. Das Werk Baienfurt, in dem Stora Enso gestrichene Kartonagen für Verpackungen auf einer Papiermaschine fertigt, wird bis zum Jahresende komplett stillgelegt.

In Baienfurt gehen 350 Arbeitsplätze verloren. Im Werk Hagen wird die Papiermaschine 3 zum Jahresende abgeschaltet. Auf ihr werden hochwertige grafische Papiere hergestellt. Von der Stilllegung in Hagen sind 170 Mitarbeiter betroffen. 70 weitere Mitarbeiter werden in Deutschland aus Verwaltungs- und Vertriebsbereichen abgebaut.

Betriebsergebnis soll besser werden

In Finnland kürzt Stora Enso 550 und in Russland 400 Arbeitsplätze. In den baltischen Ländern fallen 150 Jobs weg. Ferner transferiert das Unternehmen seinen kompletten Instandhaltungsservice in eine Joint-Venture-Gesellschaft, die in Finnland mit ABB betreiben wird. Davon betroffen sind 1.450 Mitarbeiter. Von den Personalabbau- und Kapazitätsstilllegungsplänen verspricht sich Stora Enso eine Verbesserung des Betriebsergebnisses um 140 Millionen Euro bis Ende 2010.

Der finnische Papiergigant reagiert mit diesen Konsolidierungsmaßnahmen auf seine gesunkene Wettbewerbsfähigkeit und Pläne Russlands, Holzexporte nach Finnland mit Ausfuhrzöllen drastisch zu verteuern.

Märkte brechen weg, Kosten steigen

Die Schließungspläne in Deutschland werden damit begründet, dass Märkte weggebrochen sind, die Kosten insbesondere für Energie drastisch gestiegen und der Preisverfall für Papier- und Kartonageprodukte weiter anhält.

Noch im Jahr 2004 hat Stora Enso 70 Millionen Euro in den Standort Baienfurt investiert, um diesen „fit für die Zukunft“ zu machen. Aus heutiger Sicht wurde dieses Geld regelrecht „verbrannt“. Die Mitarbeiter in Baienfurt und Hagen trafen die Konzernmaßnahmen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Noch während Stora Enso seine Betriebsstilllegung bekannt gab, warb das Unternehmen in seinem Baienfurter Werk um Auszubildende für den Beruf des Papiermachers. Für 2009.