Rund 300 Gäste, darunter NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben und Weihbischof Franz-Josef Overbeck, waren am Samstag nach Münster-Mecklenbeck gekommen, um dort an der Einweihung des neuen Druckzentrums in der Harkortstraße teilzunehmen. Am kommenden Wochenende steht eine ähnliche Feier in der Dortmunder Lensing-Druckerei an, wo ebenfalls umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt wurden.

Laut Lambert Lensing-Wolff, Verleger und Herausgeber der "Münsterschen Zeitung" und der "Ruhr Nachrichten", wurden insgesamt über 40 Millionen Euro in die Druckereien in Münster und Dortmund investiert. Es ist die größte Investition in der Geschichte des über 138 Jahre bestehenden Familienunternehmens und, so Lensing-Wolff, ein "klares Bekenntnis zu den Standorten Münster und Dortmund".

Das mittelständische Unternehmen beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter. Neben Druckereien und Zeitungen ist es in den Geschäftsfeldern Lokalradio, Anzeigenblätter, Online, Call-Center, Stadtmagazine und Brieflogistik tätig.

Im Vorfeld der Modernisierung hatte es seitens der Gewerkschaft Ver.di heftige Kritik am Gebaren Lensing-Wolffs gegeben. Insbesondere der Plan, in Münster die längst abgeschriebene KBA Colora aus der eigenen Dortmunder Druckerei zu installieren und zeitgleich - so Ver.di - "tariflich vereinbarte Maschinenbesetzungsregelungen" und die Zahlung von Schichtzuschlägen abzuschaffen, führte zu vehementen Protesten.

Der Verleger Lambert Lensing-Wolff hatte bereits Anfang 2007 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, als er bei der "Münsterschen Zeitung" auf einen Schlag kurzfristig die komplette Lokal- und Sportredaktion freistellte und durch neue Mitarbeiter ersetzte. (cvf)