Startschuss für Revision gefallen
Alle fünf Jahre müssen die nationalen PEFC-Systeme revidiert werden. Deutschland muss diesen Prozess 2010 abschließen. Unterschiedliche Interessenvertreter äußerten jetzt ihre Wünsche dazu.
"PEFC" steht für "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes". Das System soll einen nachhaltigen Umgang mit dem Thema Holz - auch in der Papierproduktion - fördern.
Da 2010 der zweite Revisionsprozess für Deutschland abgeschlossen sein muss, begannen bereits jetzt die Vorbereitungen. Geprüft wird das deutsche System von einem unabhängigen Experten, der es mit den internationalen Vorgaben vergleicht. Der Bericht der Prüfers wird von einem Gremium bewertet und anschließend dem Vorstand vorgelegt. Bei erfolgreichem Urteil wird das nationale System genehmigt.
Jens Jacob, Chef der Landesforsten Rheinland-Pfalz, mahnte während einer ersten Gesprächsrunde an, wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für die Revision heranzuziehen. Keine Verschärfung der Richtlinien und das Einbeziehen von Praktikern forderte Alfred Rupf, Leiter des Forstbetriebs der Hofkammer des Hauses Baden-Württemberg als Vertreter der privaten Waldbesitzer.
Auditor Horst Gleißner wies auf die Notwendigkeiten einheitlicher Formulierungen hin. Außerdem warnte er davor, "Ermessensspielräume durch starre Maßvorgaben zu ersetzen". "Festgelegte Standards auf hohem Niveau", erwartet dagegen Bärbel Feltrini, Mitglied des Bundesverbands der IG Bau. Sie forderte die zertifizierten Forstbetriebe der Länder auf, sich stärker in den Revisionsprozess einzubringen.
Gregor Beyer, Vertreter des Naturschutzbundes, erhofft sich von der Revision eine höhere Effizienz. Einige Kriterien seien unverhandelbar, über andere könne gesprochen werden. Dazu zählte er den Anteil der Forstbetriebsfläche, der für eine ungestörte Entwicklung zur Verfügung gestellt werden muss. (kü)