Liquidator eingesetzt
Die Krise der Papierindustrie hat auch das Traditionsunternehmen aus Gemmrigheim erreicht. Die Eigentümer überlegen, die Firma zu schließen.
Die gestiegenen Rohstoffkosten bringen die Papierfabrik am Neckar aus der Kleinstadt Gemmrigheim in Schwierigkeiten. Wie das Unternehmen mitteilte, haben die Eigentümer Rüdiger Mocker als Liquidator der Firma eingesetzt. Seine Aufgabe wird in den kommenden Monaten sein, für das Unternehmen eine Zukunftsperspektive zu finden.
Sönke Nissen, Presseverantwortlicher der Papierfabrik am Neckar, teilte Druck & Medien auf Nachfrage mit, dass derzeit noch alle Optionen offen sind. Neben einer Schließung der Fabrik ist auch ein Weiterbetrieb mit frischem Kapital oder einem neuen Investor möglich. Die endgültige Entscheidung fällt erst im Laufe des Herbsts. Bis dahin soll die Produktion normal weiterlaufen.
Die 1866 gegründete Papierfabrik stand im Jahre 2006 schon einmal vor dem Aus, als die Mutterfirma, die Steinbeis-Temming-Gruppe, den Standort schließen wollte. Damals retteten die Ausgliederung als eigene Firma und Investitionen in neue Produktionskapazitäten die Papierfabrik.
Allerdings zahlten sich die Investitionen noch nicht wie gewünscht aus, was auch daran lag, dass wegen technischer Probleme die angestrebte Jahresmenge von 100.000 Tonnen Papier verfehlt wurde. (dsc)