Erneut schlechte Zahlen
Der Druckdienstleister aus Freudenstadt verbuchte abermals ein negatives Vorsteuerergebnis. Hinter den Quartals-Zahlen steht mehr als schwache Auslastung und hoher Preisdruck.
Mit über 4.000 Mitarbeitern ist die Schlott Gruppe AG einer der größten europäischen Druckdienstleister Europas. Er bietet Kunden aus Verlagen, Versandhandel und der werbetreibenden Wirtschaft integrierte Lösungen rund um Print-Medien und Online-Medien. Die Gruppe erzielt zwei Drittel ihres Wertschöpfungsumsatzes im Inland; den Rest nahezu vollständig im europäischen Ausland, insbesondere in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien.
Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, verschlechterte sich das Vorsteuerergebnis (EBT) im dritten Quartal 2008 von minus 3,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 7,0 Millionen Euro. Ohne Einmalaufwand verbesserte sich das EBT hingegen auf minus 3,5 Millionen Euro. Der Umsatz konnte von 105,2 auf 109,2 Millionen Euro gesteigert werden.
Die Rahmendaten in der Branche, insbesondere der gesamtwirtschaftliche Hintergrund, haben sich im dritten Quartal noch einmal abgeschwächt, erklärt das Unternehmen: "Die Auslastung bewegte sich aufgrund schwacher Nachfrage auf niedrigem Niveau und der Preisdruck hielt an."
Spar-Programm beginnt zu greifen
Problematisch ist, das die zur Kostensenkung ergriffenen Maßnahmen nicht direkt zu Einsparungen führen. Auch der Druckmaschinenhersteller Heidelberg kämpft mit diesem klassischen Problem.
Die Maßnahmen des Kostensenkungsprogramms würden insgesamt in vollem Umfang erstmals im Laufe des kommenden Geschäftsjahres wirksam werden, so Schlott. Aber "erste positive Effekte" seien im Bereich der Personalkosten schon im laufenden Geschäftsjahr erkennbar.
Im Berichtsquartal hat die schlott gruppe ihr laufendes Kostensenkungsprogramm weiter vorangetrieben. Nachdem schon im ersten Halbjahr die geplanten Kostensenkungsmaßnahmen an den Standorten Freudenstadt und Landau umgesetzt worden waren, wurden nun auch in Nürnberg die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen. Hier gehören zum Programm die Verschlankung aller Abläufe, eine Personalreduzierung um ca. 100 Mitarbeiter sowie eine Kostenentlastung von rund fünf Millionen Euro pro Geschäftsjahr. Vor Einmalaufwendungen in Höhe von rund 15 Millionen Euro wird im Geschäftsjahr 2007/08 unverändert ein ausgeglichenes EBT erwartet.
Das Unternehmen kauft seit Monaten über seine Bank eigene Aktien auf. Seit einer Aufwärtsbewegung des Papiers im Frühjahr 2006 sinkt sein Wert dramatisch (ISIN DE0005046304 / WKN 504630). Der Quartalsbericht des Unternehmens wird am 6. August veröffentlicht. (agh)