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28.04.2017  Wirtschaft
Spezialisierung hat sich ausgezahlt
Früh eingestiegen und nie bereut: Geschäftsführer Herbert Kurthen blickt im Jubiläumsjahr auf eine erfolgreiche Maxime des Digitaldruckers zurück. "Wir drucken alles, was sich schnell ändert".
So habe man die Krise der Druckindustrie "ganz gut gemeistert", resümiert Kurthen. Das technische Mittel war der Digitaldruck. Dort stieg das Kölner Unternehmen, Teil der Gruppe Rudolf Müller, schon 1993 ein. Sie waren die ersten Digitaldrucker im Postleitzahlbereich 5, erinnert sich der Geschäftsführer. "Aber andere zogen schnell nach." 1993 hatte Xerox nach Nizza eingeladen und die Docutech-Anlagen präsentiert.

"Wir drucken alles, was sich schnell ändert" - dazu gehörten dann zum Beispiel Betriebsanleitungen. Gescheitert sei der Versuch, Loseblatt-Werke herzustellen. So weit seien die Maschinen damals nicht gewesen, meint Kurthen.

Zuvor hatte die am 15. August 1983 gegründete SDK ihren Hauptumsatz mit Reprint-Verlagen erzielt, mit Kleinauflagen historischer Bücher. Wo Filme und Daten fehlten, sprang man auf Kopier-Basis ein, etwa mit einer Xerox 9500.

SDK wuchs: von 150 Quadratmetern auf heute 1.300, von zwei Mitarbeitern auf 16. Bundesweit ist der Digitaldrucker für Verlage, Schulungsunternehmen, Industriefirmen und Dienstleister tätig. Druckobjekte in kleinen Stückzahlen und mit aktuellen Inhalten bilden die Schwerpunkte der Produktpalette. Dazu gehören inzwischen Loseblatt-Werke, Schulungsunterlagen, Kataloge, Bücher, Preislisten und zielgerichtete, personalisierte Werbedrucksachen. Außerdem beteiligt sich SDK an Kooperationen, die im Verbund für Großkunden Lösungen erarbeiten.

Der Digitaldruck sei aus den Kinderschuhen heraus. Wo man sich vor 15 Jahren noch Fragen gestellt habe, sei dies nun vorbei. Auch Fachleute könnten den Unterschied zum Offset-Produkt nicht mehr feststellen. Und irgendwann seien Offset-Drucker zu ihm gekommen – ob er nicht den Druck einer Kleinauflage für sie übernehmen könne. Besonders interessant ist für Kurthen eine beim Offset fehlende Möglichkeit: Weitere Maschinen zur Endverarbeitung direkt an die Digitaldruck-Anlage anzudocken.

Zuletzt hat SDK die Logistik für Verlage erweitert. In den nächsten Jahren steht SDK Systemdruck ein Generationswechsel ins Haus. Kurthen, heute 63 Jahre alt, blickt auf 39 Jahre im Druckgewerbe zurück: Eingestiegen als Bleidrucker, dann Herstellungsleiter, Prokurist, nun Geschäftsführer. Mit einem neuen Geschäftsführer soll eine Strategie für die Zukunft entwickelt werden.

Am 8. August feiert das Unternehmen sein Jubiläum "um die Ecke", im Kölner Karnevalsmuseum. Man sei sehr in Köln verwurzelt, betonte Pressesprecherin Justina Kroliczek.
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