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03.06.2014  Wirtschaft
ppi-Kundentage 2008 in Lübeck
Zeitungsverlage setzen auf „Multi-Channel-Publishing“ und zentralen Verlagsleitstand für standortübergreifende Produktionen

In offensiv vorgetragener Form hat die Zeitungsbranche am 16. und 17. Juni auf den ppi-Kundentagen 2008 in Lübeck die Notwendigkeit einer strategi-schen Neuausrichtung ihres angestammten Geschäftsmodells angekündigt. Im Zentrum des von über 150 national und international hochkarätigen Teil-nehmern besetzten Events standen dabei die Themen: Zentraler Verlagsleit-stand für lokale Redaktions- und Anzeigenprozesse, zentrale Ausgabesteue-rung für dezentrale Produktionsszenarien, insbesondere aber das Multi-Channel-Publishing und die damit verbundene Neuorganisation in den Berei-chen Redaktion und Anzeigen. Gleich zehn Repräsentanten namhafter Zei-tungsverlage und Systemlieferanten aus Deutschland, Norwegen, Kanada, Tschechien, Indien und den USA widmeten sich diesem Themenkomplex und griffen damit die dramatischen Veränderungen am Zeitungsmarkt auf. Dass auch ppi Media die Zeichen der Zeit erkannt hat, unterstrich der deutsche Workflowspezialist mit der Ankündigung seines neuen Online-Anzeigendispositionssystem AdInvent.

 
Shift happens - Advertising goes online
Wie sehr der Anzeigenmarkt in Bewegung geraten ist und die Zeitungshäuser un-ter Druck gesetzt hat, demonstrierte Markus Feldenkirchen, Geschäftsführer der amerikanischen ppi Media -Tochter, humorvoll mit einem in den USA derzeit weit verbreiteten Wortspiel - "Shift happens!". "Verlage, die sich ausschließlich auf die Darstellung von Anzeigen in ihren Produkten konzentrieren", so seine Botschaft, "werden in einer Welt der Medienfragmentation an Boden verlieren." Für die Zei-tungshäuser gelte daher die eindeutige Devise, Kundenorientierung und Werbean-gebote konsequent auszubauen sowie Kosten weiter zu reduzieren. Um die Verla-ge bei dieser großen Herausforderung zu unterstützen, präsentierte Markus Fel-denkirchen ein ganzes Feuerwerk an neuen Produkten und Erweiterungen im ppi-Anzeigenproduktportfolio. Im Zentrum seiner Ausführung stand dabei das cross-mediale Anzeigendispositionsmodul AdInvent. Auf Basis der tatsächlichen Print - und Onlinestrukturen des Verlages erlaube AdInvent eine komfortable Disposition sämtlicher Anzeigen in Print und Internet und stelle darüber hinaus ein hervorra-gendes Werkzeug für die aktive Verkaufsunterstützung freier Anzeigenplätze dar. Verlage erhielten somit Gelegenheit, ihren Kunden ein crossmediales Werbeange-bot, so genannte Packages, zu unterbreiten.
 
Crossmedialer Content-Workflow
Wie schon im Vorjahr widmete sich ein Großteil der Referenten dem Thema "crossmediale Redaktion" - zunächst Oliver Walz, Leiter der Stabstelle "Projekte-Organisation-Prozesse" bei der Verlagsgruppe Rhein Main (VRM), der die Anfor-derungen einer medienkonvergenten Redaktion aus Verlagssicht vorstellte. Der fe-lix-Pilotkunde machte gleich zu Beginn seiner Ausführungen deutlich, dass es zum konsequenten Ausbau der redaktionellen Online-Kompetenzen keine Alternative gäbe, obwohl die VRM, so Walz, bezahlte Inhalte für kein tragfähiges Geschäfts-modell halte. Zusätzliche Erlöse würden allein aus der Vermarktung der Reichweite erwirtschaftet werden. Notwendig sei eine zentrale Datendrehscheibe für den ge-samten Verlagscontent und die Einführung einer  Newsdesk-Organisation mit klar definierten Rollen und Aufgaben. Nur so sei es möglich, die unterschiedlichen Me-dienkanäle effektiv und kostengünstig mit Content zu versorgen. Durch den Ein-satz des neuen Content-Flow-Systems felix erwarte er eine verbesserte Marktbe-arbeitung durch ganzheitliche Sicht auf den Geschäftspartner, die Auflösung funk-tionaler und inhaltlicher Redundanzen des Verlagssystems, einen strukturierten Planungs- und Steuerungsprozess auf Basis des Blattkonzeptes sowie eine sys-temgestützte integrierte Themen- und Ressourcenplanung für einen effizienten Ressourceneinsatz. Mit einem eindringlichen Plädoyer für einen zentralen Redak-tionsleitstand untermauerte ppi-Geschäftsführer Martin Ruhle anschließend die Thesen seines Vorredners.
 
Innovative Partner im felix-Umfeld
Dass ppi Media mit felix den zahlreichen monolithischen Redaktionssystemen kein weiteres an die Seite stellt, machten Dave Story von Adobe,Ole Olsen von Digital Collections und Tom Skolbekken von Escenic deutlich. Die erklärten felix-Partner für die Bereiche Layout (Adobe mit InDesign/InCopy), ECMS (Digital Collections mit DC5) und Web Publishing (Escenic mit Content Engine) zeigten ihrerseits ei-gene Entwicklungsschwerpunkte auf und präsentierten sich als ideale Ergänzung des konsequent modular aufgebauten Multi-Channel-Redaktionssystems von ppi.
 
Internationale Herausforderungen
Wie schon 2007 waren auch diesjährigen ppi-Tage stark international ausgerichtet. Insgesamt vier Anwenderberichte aus Indien, Norwegen, Tschechien und Kanada dokumentierten die gestiegene internationale Orientierung des norddeutschen Workflowspezialisten eindrucksvoll. Während George Jacob, Geschäftsführer von Indiens größter Malayalam-sprachigen Zeitung Malayala Manorama, und Asle Vestvik, CIO der norwegischen Zeitung Adresseavisen, ihren heimischen Markt mit detaillierten Informationen darstellten, skizzierte Steve Proulx, Manager Editorial Services des kanadischen Medienkonzerns CanWest, die anstehenden Herausfor-derungen seines Unternehmens, die es mit ppi künftig lösen möchte. Als vordring-liche Ziele nannte Proulx neben der Zentralisierung der Content- und Werbe-Datenbestände die Integration der zahlreichen CanWest-Standorte über den ppi-Produktionsleitstand, um eine effektive regionalisierte Produktion zu ermöglichen. Diese Herausforderung hat Zoltán Morvai, CEO der tschechischen VLTAVA-LABE-PRESS, bereits erfolgreich gemeistert. Zusammen mit ppi Media wurden seit 2006 insgesamt 5 Druckstandorte für 74 lokale Zeitungstitel erfolgreich miteinander ver-netzt.   
 
Dezentrale Produktion mit printnet OM
Dass auch deutsche Verlagshäuser diesem Trend folgen, demonstrierte Volker Haack von M. DuMont Schauberg. Um die Plattenproduktion an insgesamt zehn Druckstandorten künftig hoch automatisiert von zentraler Stelle aus organisieren zu können, hat der Leiter Systemtechnik im Kölner Traditionshaus kürzlich das ppi-Ausgabesystem printnet OM in Betrieb genommen. Nach der Komplettumstellung von HP-UX auf Linux und der Integration sämtlicher Standorte erwartet das Zei-tungshaus eine wesentlich höhere Produktionsautomatisierung verbunden mit ei-ner deutlichen Personalkostenreduzierung sowie signifikante Zeiteinsparungen durch den Wegfall des Plattentransports. Volker Haack verwies zudem auf den neuen printnet OM-Gerätemanager, der ein optimiertes Loadbalancing sämtlicher RIP-Systeme und CTP-Belichter an allen Standorten ermöglicht. Zuvor hatte be-reits Axel Walker, Verlagsleiter der Neuen Westfälischen in Bielefeld, auf die im-mensen Kostenersparnisse seit Einführung des ppi-Produktionssystems in seinem Unternehmen hingewiesen. Durch Standardisierung und Automatisierung habe sich die Belegschaft in der Druckvorstufe zwischen 1994 und 2008 von 115 auf 35 Mitarbeiter reduziert, und das bei steigendem Seiten- und Anzeigenvolumen. Auch in der Produktionssicherheit seien seitdem große Fortschritte gemacht worden, so dass Andruckverzögerungen und Kundenreklamationen dramatisch hätten verrin-gert werden können.
 
Das Motto ging voll auf
Claus Harders, ppi-Bereichsleiter Kundenprojekte, hob die Bedeutung der ppi-Tage als positiven Beitrag für gelebte Kundennähe hervor. „Die Mischung aus In-formation, fachlichem Dialog und einer Portion Unterhaltung hat sich auch in die-sem Jahr wieder voll bewährt." Zufrieden äußerte sich auch ppi-Geschäftsführer Norbert Ohl, der an beiden Tagen moderierend durchs Programm führte: „Die Re-sonanz sowohl auf die Präsentationen unserer Gastredner als auch auf die unserer Neuentwicklung hat uns einmal mehr bestätigt, dass wir mit unseren medienkon-vergenten Lösungen auf dem richtigen Weg sind. Die Verlage stehen erneut vor dramatischen Veränderungen, die der digitalen Revolution Anfang der 90er Jahre um nichts nachstehen.“

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