Neue Wachstumsbereiche im Fokus
Während die Branche auf einen Auftragsschub durch ihre Leitmesse drupa hofft, nennt einer der großen Druckmaschinen-Hersteller drei Bereiche, durch deren Wachstum er sich unabhängiger von der Konjunktur machen will.
Einen Tag vor Eröffnung der drupa sieht der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG, Bernhard Schreier, die Messe als Trendbarometer für die Branche. Nach der Messe könne man besser einschätzen, wie die Drucker der Welt insgesamt ihre Lage beurteilen. Schreier zeigte sich jedoch optimistisch, dass Heidelberg als größter Aussteller auf der drupa seine führende Stellung im Bogenoffsetbereich unterstreichen werde.
Vor allem nannte Schreier drei Wachstumsbereiche für Heidelberg in der Zukunft, um vom zyklischen Verlauf der Weltkonjunktur unabhängiger zu werden.
Verpackungsdruck
"Wir wollen unseren Anteil im weniger konjunkturanfälligen Verpackungsdruckmarkt weiter ausbauen, in dem wir vom Wachstum in diesem Marktsegment profitieren, aber auch Marktanteile anderer Hersteller hinzugewinnen." Dazu zeige Heidelberg erstmalig in Düsseldorf Produkte und integrierte Lösungen speziell für dieses Marktsegment bestehend aus der Druckvorstufe, dem Druck und der Weiterverarbeitung mit den dazugehörigen Softwarekomponenten.
Mit dem Einstieg in das Großformat (Speedmaster XL 145 und Speedmaster XL 162) erweitert Heidelberger sein Portfolio nach oben. Mit den speziellen Workflow-Komponenten, die eigens für dieses Segment entwickelt wurden, sowie dem entsprechen Angebot bei den Plattenbelichtern deckt Heidelberg nach eigenen Angaben als einziger Anbieter die gesamte Produktionsstrecke ab.
Bereich Service und Verbrauchsmaterialien
Aber auch im Bereich Service und Verbrauchsmaterialien will der Weltmarktführer weiter wachsen. "Von heute rund 700 Millionen Euro werden wir den Umsatz in diesem Bereich in drei Jahren auf über eine Milliarde Euro Umsatz steigern", unterstrich Schreier. Dies wolle man durch inneres Wachstum erreichen, aber auch durch kleinere Übernahmen wie die des Drucklack-Herstellers Hi-Tech Coatings vor einer Woche. Der Gesamtmarkt für Service und Verbrauchsmaterialien habe ein Volumen von rund 25 Milliarden Euro und erziele auch in den Spezialbereichen attraktive Margen.
Chancen in den Schwellenländern
Chancen böten sich für Heidelberg nach wie vor in den Schwellenländern. Vor allem in Osteuropa, aber auch in Indien und China gebe es teilweise zweistellige Wachstumsraten in der Branche. Heidelberg wolle dieses Wachstum weiter nutzen und seine Kapazitäten dazu im Werk in Qingpu bei Shanghai weiter ausbauen. "Mittelfristig werden die Schwellenregionen einen Umsatzanteil von über 40 Prozent am Gesamtumsatz von Heidelberg erreichen." (agh)