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27.04.2017  Wirtschaft
Evry kommt unter den Hammer
Der Termin für die Auktion bei der gescheiterten Frankreich-Tochter von Arquana steht. Anfang April werden zahlreiche Maschinen und Einrichtungsgegenstände versteigert.
Rund zweieinhalb Jahre nach der Übernahme ist der französische Druckdienstleister Evry Rotatives nun ein Fall für den Auktionator geworden. Am 8. April findet ab 14 Uhr in dem Unternehmen nahe Paris eine große Konkursversteigerung statt, mit deren Erlös zumindest ein Teil der Gläubigerforderungen beglichen werden soll.

Durchgeführt wird die Auktion vom bekannten Branchenspezialisten Troostwijk, der mit Niederlassungen in ganz Europa vertreten ist. Der Katalog, der auf der Website des Unternehmens (www.troostwijkauctions.com) zum Download angeboten wird, listet insgesamt 266 Positionen auf. Darunter sind auch zwei Rotationen vom Typ M 600 und eine KBA Compacta.

Das Unternehmen mit Schwerpunkt Rollenoffsetdruck war erst im Oktober 2005 durch die spätere Arquana AG (die damals noch Circel AG hieß) übernommen worden. In der offiziellen Meldung zum Kauf war zu lesen: "Mit dem Erwerb der französischen Staatsdruckerei erfolgt ein erster Schritt in Richtung Internationalisierung der Rollenoffsetaktivitäten in Europa. Die Kapazitäten der Arquana können durch den Erwerb der Evry Rotatives S.A.S. erheblich ausgeweitet werden. Zudem ist Arquana als einem von wenigen deutschen Unternehmen die Übernahme eines französischen Staatsbetriebes gelungen."

Evry Rotatives ist eine ehemalige Tochter der französischen Nationaldruckerei. Die Gesellschaft hatte im ersten Halbjahr 2005 einen Umsatz von über 13 Millionen Euro erzielt. Zu den Kunden gehörten damals neben Ministerien und Gebietskörperschaften auch Verlage und Industrieunternehmen.

Die Druckerei war frei von Bankverbindlichkeiten für einen symbolischen Kaufpreis übernommen worden. Laut Arquana verfügte die Gesellschaft damals über ausreichend Working Capital und Barmittel.

Zum Gesellschaftsvermögen gehörte ein relativ moderner und lastenfreier Maschinenpark, der unter anderem mit zwei 64-Seiten-Maschinen und einer vollautomatischen Nachbearbeitung ausgestattet war. Das Firmengrundstück in Bondouffle am südlichen Rand von Paris umfasste knapp 100.000 Quadratmeter und wurde zu einem Restwert geleast. Mittlerweile ist es verkauft, wie von Arquana zu erfahren war. Der Ertrag lag bei 4,2 Millionen Euro.

Clemens von Frentz
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