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26.04.2017  Wirtschaft
Auktionstermin steht
Mitte März soll die Ausstattung der insolventen Druckerei veräußert werden. Mit der Versteigerung wurde die Hamburger Angermann Bahrs & Lüders GmbH & Co. KG beauftragt.
Nach der Schließung der Central-Druck Medien AG in Böblingen hat Insolvenzverwalter Tibor Braun nun mit der Abwicklung der Rollenoffset-Druckerei begonnen. Bereits am 13. März soll in den Räumlichkeiten des Betriebs in der Böblingener Dornierstraße eine Auktion stattfinden, um die noch verwertbare Ausstattung zu veräußern.

Die zwei Heatset-Druckmaschinen, eine Ecoman mit 32 Seiten und eine Rotoman mit 16 Seiten, zählen nicht zur Auktionsmasse. Sie gehören der Stuttgarter SüdLeasing GmbH. Mit ihr hatte es in den vergangenen Wochen intensive Verhandlungen gegeben, nachdem ein bislang ungenannter Investor Interesse an der Übernahme des Betriebs angemeldet hatte.

Nach Informationen von Druck&Medien hatte der Investor bereits zugesichert, etwa die Hälfte der rund 125 Mitarbeiter (80 Festangestellte und 25 geringfügig Beschäftigte) zu übernehmen, falls es zu einer Einigung kommen sollte. Am Ende jedoch wurden die Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen.

Die Central-Druck Medien AG war in der vorletzten Januar-Woche stillgelegt worden, nachdem Anfang Dezember 2007 ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet werden musste und der Insolvenzverwalter "Masseunzulänglichkeit" erklärt hatte. Gegen die Firmenchefs wird derzeit staatsanwaltschaftlich ermittelt, da ein Verdacht auf Insolvenz-Verschleppung besteht.

Das schwäbische Unternehmen war 2002 aus der Central-Druck GmbH & Co. KG hervorgegangen, nachdem das Management im August 2000 nach eigenen Angaben "völlig überraschend" einen Insolvenzantrag stellen musste. Unter Leitung von Insolvenzverwalter Hendrik Hefermehl und mit Hilfe treuer Kunden und engagierter Mitarbeiter gelang innerhalb 19 Monaten die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. In einer Pressemeldung von Anfang September 2002 heißt es dazu: "Man sieht, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann aus einem scheinbaren Abstieg ein kraftvoller Aufschwung werden."

Nach Auskunft des Vorstands wurde die neue Gesellschaft damals "mit erheblichem Eigenkapital ausgestattet, wodurch sowohl die anstehenden Investitionen in Millionenhöhe wie auch die rund 200 Arbeitsplätze für lange Zeit gesichert sind".

Die Firmenanteile der nicht börsennotierten AG verteilen sich auf auf rund 70 Aktionäre, darunter auch zahlreiche Mitarbeiter des Unternehmens. Sie sind von der jetzigen Entwicklung besonders hart getroffen, da viele von ihnen seit etwa sechs Monaten ohne Entlohnung gearbeitet hatten, um ihrem Arbeitgeber eine Rettung des Betriebs zu ermöglichen.

Die Central-Druck Medien AG druckte neben Werbeprospekten und Fachmagazinen zahlreiche Periodika, darunter auch das Fußballblatt "Kicker", die "Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung", das "Evangelische Gemeindeblatt für Württemberg", die "Computerzeitung" und die Publikation "Apropos Recht & Steuern".

Clemens von Frentz
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