Fachkräftemangel verstärkt sich
Eine Umfrage des VDMB zeigt: Der Fachkräftemangel in der Druckindustrie hat sich verschärft.
Die Auswirkungen des Mangels an Fachkräften auf die Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft sind gravierend. Das ist das Resultat einer Branchenumfrage des Verbands Druck und Medien Bayern über die aktuelle Fachkräftesituation. Die Zahl der Druckbetriebe, die vom Fachkräftemangel beeinträchtigt sind, ist erneut deutlich angestiegen und macht sich häufig auch wirtschaftlich bemerkbar.
Rund 90 Prozent (2016: 77 Prozent) der teilnehmenden Unternehmen melden aktuell einen Bedarf an Fachkräften. Und die Besetzung dieser offenen Stellen fällt vielen Betrieben nicht leicht: So berichten 78 Prozent der befragten Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer offenen Facharbeiterstellen – das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr und 29 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Dringender Bedarf an Fachkräften besteht besonders im Bereich der Weiterverarbeitung. 76 Prozent der befragten Unternehmen melden einen akuten Bedarf an ausgebildeten Medientechnologen Druckverarbeitung. Gut ein Drittel der Betriebe sucht ausgebildete Medientechnologen Druck.
Knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Unternehmen sehen sich durch die Nichtbesetzung offener Stellen in ihrer aktuellen Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Das sind 12 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und 20 Prozent mehr als im Jahr 2015.
Beim Blick in die Zukunft ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Nahezu alle Unternehmen (96 Prozent) rechnen für die nächsten fünf Jahre mit einem gleich bleibenden oder zunehmenden Bedarf an Facharbeitern. 83 Prozent sehen einen hohen oder sehr hohen Bedarf an Facharbeitern. Lediglich vier Prozent sehen weniger Bedarf an Fachkräften in den nächsten fünf Jahren.
"Die Ergebnisse der Umfrage zeigen sehr deutlich: die Fachkräftesituation verschärft sich weiter. Deshalb hat die Fachkräftesicherung - und mit ihr die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern - für den VDMB oberste Priorität, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auch in Zukunft zu gewährleisten", erklärt Thomas Hosemann, Bildungsreferent des VDMB. Für den VDMB bedeute dies, sein Engagement und sein Dienstleistungsangebot im Bereich Fachkräftesicherung für die Betriebe der Branche weiter voranzutreiben. (kü)