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27.04.2017  Wirtschaft
Tochter Sebald streicht 100 Stellen
Beim Tiefdruckspezialisten Sebald sollen rund 20 Prozent der Arbeitsplätze gestrichen werden. Außerdem ist geplant, etwa 90 Mitarbeitern künftig niedrigere Tarife zu zahlen.
Gute fünf Wochen vor der Hauptverhandlung schlagen die Wellen bei der Schlott Gruppe hoch. Trotz der verschärften Restrukturierungs- maßnahmen der letzten Jahre und der Trennung vom Bereich Direkt-Marketing sieht der Vorstand offenbar weiteren Sanierungsbedarf.

Am stärksten betroffen ist nach jetzigem Stand der Planung der Standort Sebald. Dort sollen von den rund 500 Stellen 100 gestrichen werden. Weitere 90 Beschäftigte sollen künftig für weniger Geld arbeiten. Das bestätigte Vorstandschef Bernd Rose in den „Nürnberger Nachrichten“.

Laut Rose gibt es einen Beschluss, insgesamt etwa zehn Millionen Euro einzusparen. Daher habe es Verhandlungen gegeben, zwischen der Geschäftsleitung, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft Ver.di. Nach seinen Worten gab es eine grundsätzliche Einigung zwischen den Tarifpartnern.

Ver.di dagegen bestreitet das. Der gewerkschaftliche Verhandlungsführer Andreas Fröhlich, bezeichnet das Statement des Vorstandsvorsitzenden zur angeblichen Einigung mit ver.di als „dreister Versuch, die Öffentlichkeit zu täuschen“ und fordert die Konzernleitung auf, derartige Behauptungen zu unterlassen.

Nach Angaben von Fröhlich übergab Ver.di dem Konzern bereits im Juni vergangenen Jahres ein Papier mit „Eckpunkten für einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung“. Darin forderte die Gewerkschaft „Einkommensschutz und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 31.12.2010 für alle im Tiefdruck Beschäftigten der Schlott AG“. In ihrer aktuellen Stellungnahme betont die Gewerkschaft, dass diese Forderung auch weiterhin bestehe.

Sebald ist auf die Herstellung von Katalogen und Zeitschriften in höchsten Auflagen oder Seitenumfängen spezialisiert. Anfang 2004 war das Unternehmen an den Nürnberger Hafen gezogen.

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