Fachkräftemangel wirkt sich aus
Die aktuelle Geschäftslage wird in der Druckindustrie leicht schlechter bewertet als im Vormonat. Deutlicher spürbar werden die Auswirkungen des Fachkräftemangels.
Der saisonbereinigte Index zur Beurteilung der aktuellen Geschäftslage von Druckunternehmen nahm von September auf Oktober 2016 um 3,5 Prozent ab. Dennoch lag das derzeitige Indexniveau von 111,5 Zählern mit 2,6 Prozent den zweiten Monat in Folge über dem Stand des Vorjahres.
44 Prozent der Druckunternehmen stellten Produktionsbehinderungen aufgrund von Auftragsmangel (-25 Prozent) fest, wobei davon 10 Prozent weniger Unternehmen betroffen waren als noch vor einigen Monaten. Gestiegen sind hingegen die Behinderungen infolge von Fachkräftemangel (von 10 auf 19 Prozent) und Finanzierungsengpässen (von 2 auf 9 Prozent). Die Druckunternehmen beurteilen die Kreditvergabe der Finanzwirtschaft seit Jahren als zu restriktiv. Seit August 2016 scheint sich das Finanzierungsklima in der Branche noch weiter eingetrübt zu haben.
Den aktuellen Widrigkeiten zum Trotz zeigten die Geschäftserwartungen der Druckunternehmen für die nächsten sechs Monate im Oktober 2016 wiederholt eine positive Tendenz. Der entsprechende saisonbereinigte Index erreichte einen Höchststand von 100,6 Punkten. Er nahm um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Die optimistischen Erwartungen dürften unter anderem die allgemein positive Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der befragten Druckereien gegenüber ihren Wettbewerbern im Inland spiegeln. Zudem stiegen die Exporterwartungen trotz gleichzeitig gesunkener Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Druckereien gegenüber dem Ausland.
Die Entwicklung des saisonbereinigten Geschäftsklimaindexes der Druckindustrie – ein geometrisches Mittel der Geschäftslagebeurteilung und der Geschäftserwartungen – war im Oktober 2016 um 0,5 Prozent über dem Vormonatsniveau. Der Index erzielte einen Stand von 105,9 Zählern. Das Vorjahresniveau wurde um 3,0 Prozent überschritten. (kü)