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27.04.2017  Wirtschaft
Im Zeichen der Nachhaltigkeit
Die diesjährige Messe Fachpack wird sich intensiv dem Thema Nachhaltigkeit widmen. Auch Papier- und Kartonhersteller sind beteiligt.
Vom 27. bis 29. September dieses Jahres ist Nürnberg Anlaufstelle für Inspiration und Lösungen rund um Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik. Zuletzt tauschten sich auf der Fachpack gut 44.000 Fachbesucher mit 1.565 Ausstellern über Produkte und Dienstleistungen der Verpackungsbranche aus.

"Auch wenn der Begriff Nachhaltigkeit heute beinahe schon überstrapaziert ist, darf man nicht außer Acht lassen, was im Grunde damit gemeint ist – und zwar deutlich mehr als nur ein aktueller Trend", so Veranstaltungsleiterin Heike Slotta. "Dieses äußerst wichtige Thema ist mitten in der Gesellschaft angekommen. Auch die Verpackungsbranche trägt ihren Teil bei: Sie entwickelt und bietet Lösungen und Alternativen. Diese werden wir alle auf der FachPack im Herbst wiederfinden."

Die Maßnahmen betreffen die gesamte Wertschöpfungskette: Verpackungen werden recyclingfreundlich gestaltet, um Ressourcen zu schonen und Wertstoffe wieder verfügbar zu machen. Im Maschinenbau schafft die Digitalisierung die Basis, Energie zu sparen und den Materialverbrauch zu senken. Und in der Logistik werden Produkte nach dem Konzept der Kreislaufwirtschaft "Cradle-to-Cradle" gestaltet, wie beispielsweise Paletten und Boxen aus recyceltem Kunststoff oder aus Wellpappe. Beim Verpackungsdruck wiederum spart die LED-UV-Technologie Energie im Vergleich zu herkömmlichen UV-Strahlern.

Ressourcenschonung durch Recycling ist eine maßgebliche Strategie für mehr Nachhaltigkeit von Verpackungen. Speziell bei Karton ist hier jedoch wichtig, die Mineralölmigration – sprich den Übergang von Mineralöl aus der Verpackung auf das Füllgut – zu verhindern. Eine mögliche Lösung ist eine Produktinnovation, bei der flüchtige Moleküle eingefangen werden, um auf der gesamten Fläche der Verpackung die Migration von Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmittel zu verhindern. In diesem Fall benötigt der Karton auch keine zusätzliche Barriereschicht mehr.

Ein weiterer Ansatz der Papierindustrie ist es, Zellulose mit pflanzlichen Reststoffen zu mischen, um Frischfasern einzusparen. Wenn Reststoffe aus der Herstellung des Produkts für die Verpackung genutzt werden, ist das Konzept besonders stimmig. So hat ein Kartonhersteller für eine Champagnerbox einen biologisch abbaubaren und recycelbaren Karton entwickelt, bei dem Traubenrückstände mit Zellulosefasern gemischt werden. Insgesamt wurden auf diese Weise über fünf Tonnen Frischfasern eingespart. (kü)
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