Die ersten Ergebnisse des nächsten drupa Global Trends Reports liegen vor: Demnach hat die Mehrheit der Dienstleister ein gutes Gefühl für das laufende Jahr.
Das wichtigste Resultat des 3. drupa Global Trends Reports: Die Druckdienstleister schätzen ihre Aussichten für 2016 zunehmend optimistisch ein – und dies trotz immer engerer Margen, fallender Preise und der immer noch nicht gänzlich überwundenen Auswirkungen der Finanzkrise 2008.
Seit Herbst 2013 wird ein internationales Panel von rund 1.100 Druckdienstleistern und 350 Zulieferfirmen jährlich zu wirtschaftlichen Eckdaten und der allgemeinen Entwicklung der Branche befragt. Die Ergebnisse dieser Herbstumfrage werden dann jeweils im Frühjahr des folgenden Jahres veröffentlicht. Die nächste Umfrage wird im Herbst 2016 – also ein halbes Jahr nach der drupa 2016 – durchgeführt, die Ergebnisse werden dann im Frühling 2017 veröffentlicht.
"Für uns bieten diese Umfragen wichtige Informationen zur Einschätzung der Branchenentwicklung und damit zur weiteren strategischen Entwicklung der drupa", sagt Sabine Geldermann, Director der drupa. "Auch unsere Aussteller schätzen die Umfragen als wertvolle Unterstützung für ihre unternehmerischen Entscheidungen."
Mit der Erstellung dieser Umfragen hat die Messe Düsseldorf die Marktforschungsunternehmen Print Future (UK) und Wissler & Partner (Schweiz) beauftragt. "2016 ist das Bild nicht so homogen wie 2015. Einige Regionen wie Nordamerika florieren, dafür kämpfen andere", so Richard Gray von Printfuture. "Ähnlich sieht es bei den Segmenten aus: Während Verpackungs- und Funktionsdruck im Allgemeinen gut laufen, stehen die Anbieter im Akzidenzmarkt vor größeren Herausforderungen, diejenigen im Verlagswesen erst recht."
Rund 37 Prozent der international befragten Drucker bezeichnen in der Herbstumfrage ihre Situation in 2015 als gut, 12 Prozent schätzen ihre Lage als schlecht ein – was einem Positiv-Saldo von 25 Prozent entspricht. Mit Blick in die Zukunft sind die Drucker generell optimistischer. 50 Prozent erwarten 2016 eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation, nur 6 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung – was einem Positiv-Saldo von 44 Prozent entspricht.
Die Aussichten für digitale Technologien
Bei der Betrachtung der 14 gängigen Druckverfahren stellt der Global Trends Report fest, dass erwartungsgemäß digitale Technologien am schnellsten zulegen, um durchschnittlich um 28 Prozent jährlich. Ein beträchtliches Wachstum verzeichnet dagegen Bogenoffset – und hier vor allem im Verlagswesen mit einem Nettozuwachs von 7 Prozent und im Verpackungsdruck mit 12 Prozent. Flexodruck wird im Verpackungsdruck erfolgreich eingesetztmit einem Plus von 18 Prozent, der Tiefdruck verbucht ein eindeutiges, wenn auch bescheidenes Wachstum mit 3 Prozent. Funktionsdruck ist eine Wachstumsbranche für den Siebdruck mit 11 Prozent, wobei auch hier digitale Technologien sehr wichtig sind.
Obwohl der größte Teil des Umsatzes noch immer von konventionellen Druckverfahren generiert wird, legt der Digitaldruck mengen- und wertmäßig stetig zu. Eine Ausnahme ist der Verpackungsdruck, wo nur 13 Prozent der Befragten berichteten, dass dieser über 2 Prozent des Umsatzes ausmache im Vergleich zu 35 Prozent für Akzidenz, 24 Prozent für Verlagswesen und 59 Prozent für Funktionsdruck.
Digitaldruck kann seine Vorteile vor allem dann ausspielen, wenn es darum geht, variable Inhalte zu drucken: 59 Prozent der Funktionsdruckbetriebe und 35 Prozent der Akzidenzdrucker berichten, dass über 25 Prozent ihrer Digitalumsätze auf variable Inhalte entfallen. Web-to-Print scheint zu stagnieren: mit nur einem Prozent Wachstum von 2014 auf 2015.
Die Studie in kompletter Länge wird Mitte März in Englisch veröffentlicht. Die Kurzfassungen wird in sieben Sprachen, darunter deutsch, unter
www.drupa.de verfügbar sein. (kü)