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27.04.2017  Wirtschaft
Sag zum Abschied leise "Servus"
Die angeschlagene Druckerei Sochor hat ihre Produktion eingestellt. Außerdem haben Printec und Arques ihre letzten Arquana-Anteile abgestoßen.
Nachdem die österreichische Sochor Group GmbH im November zum Insolvenzfall geworden war, wurde  nun der Produktionsbetrieb eingestellt. Nach Auskunft von Masseverwalter Wolfgang Hochsteger war dieser Schritt unumgänglich geworden, weil die Auftragslage keine positive Bewirtschaftung des Betriebs mehr erlaubt habe.

Von der Schließung betroffen sind rund 150 Mitarbeiter. Angesichts der verfahrenen Situation bei Sochor entschieden sich die meisten von ihnen auf Anraten Hochstegers für ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen. Formaljuristisch hat das den Vorteil, dass noch zu zahlende Gehälter und Abfindungen vom Insolvenzlasten-Ausgleichsfonds gezahlt werden; anderenfalls hätten diese Ansprüche aus der Konkursmasse gedeckt werden müssen.

Über 25 Millionen Euro Schulden

Die Sochor Group ist erheblich verschuldet. Nach Informationen von Druck&Medien liegt die Gesamthöhe der Schulden bei über 25 Millionen Euro.

Arquana hatte erst am 18. November 2005 alle Anteile an Sochor übernommen. Im Gegenzug erhielten die Gesellschafter einen Barkaufpreis und 75.000 Aktien an der börsennotierten Druck-Holding. Arquana-Chef Friedrich-Carl Wachs kommentierte den Abschluss damals mit den Worten: "Die Sochor Group ist bis weit nach Deutschland als ein technisch topmoderner Fachbetrieb mit besonderen Qualitätsansprüchen bekannt. Wir sind stolz, die Familiengesellschafter von unserem Konzept überzeugt zu haben. Die Gesellschaft wird, durch die Finanzkraft unseres Konzerns gestärkt, nunmehr noch erfolgreicher arbeiten."

Arques und Printec verabschieden sich

Die Sochor Group GmbH war im Jahre 1919 gegründet worden. Das Unternehmen hatte zum Zeitpunkt der Übernahme 172 Mitarbeiter und eine voll ausgerüstete Druckvorstufe sowie einen Bogenoffsetbereich (4- bis 6-Farben-Maschinen, 70/100, S/W-Druck-Möglichkeit), zwei hochmoderne 24-Seiten-Rotationsmaschinen (5 Doppeldruckwerke) sowie über eine 16-Seiten-Rotation mit fünf Farben und Sonderaggregaten (alle vom Hersteller Heidelberg Harris). Daneben gab es eine komplett industriell ausgestattete Buchbinderei mit angeschlossenem Logistik-Zentrum.

Außerdem hat sich der ehemalige Mutter-Konzern Arques von seinen letzten Arquana-Anteilen getrennt. In einer Pflichtmitteilung vom 20. Dezember heißt es dazu: "Die Arques Industries AG Starnberg, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.12.2007 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Arquana International Print & Media AG, Neumünster , Deutschland, ISIN: DE0006781008, WKN: 678100 am 10.12.2007 durch Aktien die Schwelle von 15%, 10%, 5% und 3% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 0,00% (das entspricht 0 Stimmrechten) beträgt."

Gleiches gilt für die Printec Investments Limited Birmingham, die erst im Sommer 2007 mit 29,9 Prozent bei Arquana eingestiegen war. Auch diese Anteile stammten von der Arques Industries AG.

Clemens von Frentz
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