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28.04.2017  Wirtschaft
Umsatz und Ergebnis gehen zurück
KBA blickt mit gemischten Gefühlen auf das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres zurück. Während der Auftragseingang über dem Vorjahreszeitraum lag, mussten bei Umsatz und Ergebnis Einbußen hingenommen werden.
Die wirtschaftlichen Kennziffern der Koenig & Bauer AG (KBA) für das erste Quartal 2015 ergeben nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Claus Bolza-Schünemann "noch ein differenziertes Bild". Entgegen dem Branchentrend lag der Auftragseingang des Druckmaschinenherstellers im Konzern mit 306,7 Millionen Euro um 27 Prozent über dem Vorjahr und der Auftragsbestand war um etwa 130 Millionen Euro höher als zum Quartalsbeginn.

Dagegen gibt es noch Nachholbedarf beim Umsatz und beim Ergebnis. Mit 177,3 Millionen Euro lag der Konzernumsatz um 16,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) war vor allem aufgrund der geringen Auslieferungen und des damit niedrigen Quartalsumsatzes sowie der Auslastungsprobleme an den inzwischen neu dimensionierten deutschen Rollenstandorten mit -17,7 Millionen Euro ebenfalls niedriger als 2014 (-12,1 Millionen Euro).

Dennoch hält der Vorstand an seiner positiven Prognose fest. Bolza-Schünemann: "Weit über 50 Prozent des Konzernumsatzes wird KBA in der zweiten Jahreshälfte erwirtschaften, mit entsprechend positiven Folgen für das Ergebnis. Angesichts der guten Projektlage bin ich trotz der schwächeren ersten beiden Quartale zuversichtlich, dass wir das für 2015 angestrebte Umsatzziel von über 1 Milliarde Euro bei einem gegenüber 2014 gesteigerten EBT und einer EBT-Rendite von bis zu 2 Prozent erreichen."

Der KBA-Quartalsbericht teilt das Konzerngeschäft erstmals in die Segmente Bogenoffsetmaschinen (Sheetfed Solutions), Digital- und Offset-Rollenmaschinen (Digital & Web Solutions) und Spezialmaschinen (Special Solutions). Zum Segment Special Solutions gehören unter der Marke KBA-Notasys die neu formierten Gesellschaften im Wertpapierdruck sowie die in diversen Verpackungsmärkten tätigen Unternehmen KBA-Metal Print, KBA-Meprint, KBA-Metronic, KBA-Kammann und KBA-Flexotecnica.

Neue Gesellschaftsstruktur geplant

Mehr Transparenz, klare Management-Verantwortung und mehr strategische Flexibilität sind die Ziele der vorgeschlagenen neuen Gesellschaftsstruktur, über die die Aktionärsversammlung am 21. Mai dieses Jahres in Würzburg entscheiden wird. Demnach sollen die KBA-Sheetfed Solutions in Radebeul und die KBA-Digital & Web Solutions in Würzburg als eigenständige operative Einheiten aus der Muttergesellschaft ausgegliedert werden.

Als weitere Geschäftseinheiten sind die standortübergreifende Produktion (KBA-Industrial Solutions) und die Wertpapieraktivitäten in Würzburg (KBA-Notasys) vorgesehen. Die ausgegliederten Gesellschaften sollen als AG & Co. KGs mit der Koenig & Bauer AG als alleinigem Komplementär operieren. Als Holding übernimmt die Koenig & Bauer AG mit einem dreiköpfigen Vorstand zentrale und strategische Aufgaben. Die übrigen Vorstände werden Geschäftsführer der ausgegliederten Gesellschaften.

Der Vorstand will Quersubventionen unterbinden und das Kapital gezielt einsetzen, um die erforderliche höhere Kapitalrendite nachhaltig zu erreichen. Bei Zustimmung der Aktionäre soll die neue Struktur rückwirkend zum 1. Januar 2015 in Kraft treten, operativ arbeiten die genannten Einheiten seit einem Jahr entsprechend.

Ausblick

2015 wird sich die Lieferstruktur bei KBA nachhaltig verändern. Das Rollenoffsetgeschäft trägt zunehmend weniger zum Konzernumsatz bei. Dagegen gewinnt der High-Volume-Inkjetdruck an Bedeutung. Die gemeinsam mit HP entwickelte Inkjet-Web-Press für den Wellpappenmarkt eröffnet zusätzliche Perspektiven. Diese wird in Würzburg realisiert und im vierten Quartal der Fachwelt vorgestellt.

Über 50 Prozent des Konzernumsatzes entfallen heute auf Bogenoffsetanlagen und dazugehörige Systeme. Dabei dominieren Verpackungskunden das Geschäft von KBA-Sheetfed Solutions sowie der meisten Gesellschaften im Segment Special Solutions. Den größten Umsatz- und Ergebnisbeitrag bei den Spezialmaschinen leisten Systeme für die Banknotenproduktion. Die meist staatlichen Kunden kommen in der Regel von außerhalb der Industrieländer. Dies erschwert die Planbarkeit des Wertpapiergeschäfts.

Branchentypisch wird KBA einmal mehr weit über die Hälfte des Konzernumsatzes in der zweiten Jahreshälfte machen. Dies gilt auch für den Wertpapierbereich. Vor diesem Hintergrund ist das Umsatzziel von gut 1 Milliarde Euro im laufenden Geschäftsjahr weiter realistisch. Auch an der angekündigten Ergebnisverbesserung auf eine EBT-Marge von bis zu 2 Prozent vom Umsatz hält der Vorstand angesichts der erwarteten Umsatzsteigerung fest. (kü)
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