Spezialpapier für gedruckte Elektronik
Die Felix Schoeller Group beteiligt sich an zwei Projekten zur gedruckten Elektronik. Eines davon wird auf der Hannover Messe im April dieses Jahres vorgestellt.
Die Felix Schoeller Group entwickelt hochglatte und dimensionsstabile Papiere als Trägermaterial für gedruckte Elektronik. Auf der diesjährigen Messe Lopec wurde das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt "A3ple" für den besten Demonstrator aus einem öffentlich finanzierten Projekt ausgezeichnet. Zudem hat Bundesforschungsministerin Johanna Wanka das Projekt "BatMat" zur Hannover Messe vom 13. bis 17. April dieses Jahres eingeladen.
Auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung präsentiert die Felix Schoeller Group dort als einer von acht Projektpartnern gedruckte Primär- und wiederaufladbare Nickel-Metallhydrid-Sekundärbatterien. "Gedruckte Elektronik ist ein interessanter Bereich mit neuen Anwendungsmöglichkeiten für Papier. In diesen Projekten lernen wir, unsere Spezialpapiere weiter zu optimieren", erklärt Wolfgang Schmidt, Felix Schoeller Group.
Als Leiter für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich koordiniert er seit 2011 als Konsortialsprecher das "BatMat"-Team. In der Zeit hat die Felix Schoeller Group die besonderen Papierqualitäten unter dem Namen "p_e:smart" weiter entwickelt. Sie sind mit ihrer extrem glatten Oberfläche als alternatives Trägermaterial für gedruckte Elektronik überall dort einsetzbar, wo ansonsten Folien verwendet werden.
Während bei dem "BatMat"-Projekt der Fokus auf einem Einzelaspekt lag, hat sich das EU-Projekt "A3ple" komplexen Systemen gewidmet. Als einer von zwei Projektpartnern aus Deutschland ist die Felix Schoeller Group auch hier für die Entwicklung des Trägermaterials Papier verantwortlich. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf neuen Druckverfahren und Stoffen sowie den Themen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.
Dem internationalen Team mit Vertretern aus Finnland, Portugal, Italien, Frankreich und den Niederlanden ist es gelungen, intelligente Etiketten zu drucken, welche die Konzentration von Gasen oder die Temperatur messen können. Konkrete Anwendungen für diese tragbaren Sensoren sind beispielsweise Aufkleber auf der Schutzkleidung von Feuerwehrleuten und Sanitätern bei Rettungseinsätzen in brennenden Gebäuden. Denkbar sind auch Etiketten, die bei hochempfindlichen Medikamenten das Einhalten der Kühlkette überwachen.
Die Etiketten bestehen aus einem Sensor, einer Auswertlogik in Form einer einfachen Schaltung, einer Anzeige und einer Stromversorgung. Alles wird mittels Kohlenstoff, Silber und leitfähigen Polymeren sowie zum Beispiel Zink und Braunstein für die integrierte Batterie in aufeinander folgenden Schritten auf Spezialpapier aufgebracht. Zukünftig sollen auch Speichermedien direkt aufdruckbar sein. Die Etiketten können einfach hergestellt werden und sind ohne zusätzliche Belastungen für die Umwelt zu entsorgen. (kü)