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27.04.2017  Wirtschaft
Positives Konzernergebnis
KBA bilanziert das Geschäftsjahr 2014: Der Konzern hat in diesem Zeitraum 1,1 Milliarden Euro umgesetzt. Im laufenden Geschäftsjahr ist die Umsetzung einer neuen Gesellschaftsstruktur geplant.
Das im Vorjahr noch durch Restrukturierungsaufwendungen von über 155 Millionen Euro belastete Betriebsergebnis war 2014 sowohl im Segment Bogenmaschinen als auch bei den Rollen- und Sondermaschinen positiv und trotz nochmaliger Sonderaufwendungen von 10 Millionen Euro mit 14,1 Millionen Euro deutlich besser als vor einem Jahr avisiert. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) übertrifft mit 5,5 Millionen Euro und das Konzernergebnis mit 0,3 Millionen Euro ebenfalls die Prognose.

Claus Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender, sagt: "Beim umfassendsten Restrukturierungsprojekt unserer jüngeren Unternehmensgeschichte sind wir in den ersten zwölf Monaten zügig vorangekommen und können uns früher als erwartet über positive Ergebnisse freuen."

Im Bogenbereich konnte der Auftragseingang gegenüber 2013 leicht von 608,0 auf 610,1 Millionen Euro gesteigert werden. Gleichzeitig setzte sich die Entwicklung im Zeitungs- und Publikationsdruck fort und führte zusammen mit einer Nachfrageberuhigung im Wertpapierdruck zu einem Rückgang im Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Prozent auf 346,8 Millionen Euro. Insgesamt konnte das Auftragsplus im Bogenbereich den Rückgang im Bereich Rollen- und Sondermaschinen nicht kompensieren, die Neubestellungen im Konzern lagen mit 956,9 Millionen Euro um 5,5 Prozent unter Vorjahr.

Am Jahresende standen im Konzern insgesamt Aufträge für 417,3 Millionen Euro in den Büchern gegenüber 560,5 Millionen Euro Ende 2013. Ähnlich war die Segmententwicklung beim Umsatz. Während die Erlöse mit Bogenmaschinen auch durch das dynamische Blechdruckgeschäft um 3,3 Prozent auf 590,6 Millionen Euro stiegen, sank der Umsatz mit Rollen- und Sondermaschinen um 3,5 Prozent auf 509,5 Millionen Euro. Die geringeren Erlöse in diesem Bereich konnten teilweise durch die erstmalige Konsolidierung der KBA-Kammann und KBA-Flexotecnica über die volle Berichtsperiode kompensiert werden.

**break**Leicht gewachsen ist die im Kennzeichnungsdruck tätige KBA-Metronic. Einen Umsatzbeitrag leistete auch das Geschäftsfeld Digitaldruck mit der ersten an einen deutschen Dekordrucker gelieferten KBA Rotajet 168. Nach dem wegen hoher Restrukturierungsaufwendungen und Wertanpassungen stark negativen Segmentergebnis im Vorjahr mit -77,6 Millionen Euro hat der Bogenbereich 2014 ein positives Betriebsergebnis von 11,5 Millionen Euro erzielt. Neben großen Fortschritten auf der Kosten- und Preisseite am Standort Radebeul und bei KBA-Grafitec hat die erfreuliche Geschäftsentwicklung bei KBA-Metal Print in Stuttgart dazu beigetragen. Bei den Rollen- und Sondermaschinen lag das Betriebsergebnis nach Sondereffekten mit 2,6 Millionen Euro unter früheren Jahren. Wegen hoher Einmaleffekte ist die Vorjahreszahl von -53,1 Millionen Euro nicht vergleichbar.

Ende 2014 waren bei der KBA-Gruppe 5.731 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 678 weniger als zum Jahresende 2013. Ohne Auszubildende, Praktikanten und bereits freigestellte Beschäftigte sank die Belegschaft im Konzern auf 5.114. Im Zuge der Neuausrichtung wird die Mitarbeiterzahl bis Ende 2016 weiter auf etwa 4.500 schrumpfen. Die Ausbildungsquote lag bei 7,4 Prozent.

Neuausrichtung geplant

Im Rahmen der Neuausrichtung bereitet der Vorstand zur Stärkung der Corporate Governance den Wechsel von einer funktionalen zu einer divisionalen Gesellschaftsstruktur vor. Die zugrundeliegenden Ziele sind mehr Transparenz, klare Management-Verantwortung und Zielvorgaben in allen Geschäftseinheiten, keine Toleranz für Verlustbringer, keine Quersubventionen sowie Kapitaleinsatz nach den strategischen Zielen und der erwarteten Rendite. Die neue Struktur soll der Hauptversammlung am 21. Mai 2015 vorgelegt werden und könnte bei Zustimmung rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten. In der neuen Gesellschaftsstruktur agiert die Koenig & Bauer AG als Holding mit Zentralfunktionen.

Unter ihrem Dach sind die operativen Geschäftseinheiten Bogenoffset (KBA-Sheetfed Solutions), Digital & Rolle (KBA-Digital & Web Solutions) sowie als gemeinsame Fertigungsbasis die standortübergreifende Produktion (KBA-Industrial Solutions) vorgesehen. Die ausgegliederten Gesellschaften haben die Rechtsform einer AG & Co. KG. Die für den Sicherheitsdruck verantwortliche KBA-Notasys wird passend zur Wertschöpfungskette neu zugeschnitten und wie KBA-Metal Print, KBA-Meprint, KBA-Metronic, KBA-Kammann und KBA-Flexotecnica im neu geschaffenen Segment Spezialmaschinen konsolidiert. Zu mehr Transparenz soll auch die für 2015 vorgesehene neue Konzernberichterstattung für die Segmente Bogen, Digital & Rolle und Spezialmaschinen beitragen.

Ausblick

Angesichts der vielen Unwägbarkeiten für die Weltwirtschaft unterstellt KBA für 2015 kein generelles Wachstum des Druckmaschinenmarktes. Wachstumspotenzial sieht das Management vor allem im Digital- und Verpackungsdruck. Im kommenden Jahresabschluss 2015 erwartet der Vorstand angesichts des dann weitestgehend abgeschlossenen Restrukturierungsprogramms keine signifikanten Sonderaufwendungen mehr. Bei einigermaßen stabilen Rahmenbedingungen strebt der Vorstand im Geschäftsjahr 2015 einen Konzernumsatz von gut 1 Milliarde Euro an und erwartet gegenüber 2014 eine Ergebnisverbesserung auf eine EBT-Marge von bis zu 2 Prozent vom Umsatz. (kü)
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