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News / Hohe Kapazitätsauslastung
26.04.2017  Wirtschaft
Hohe Kapazitätsauslastung
Der Beurteilungswert der aktuellen Geschäftslage in der deutschen Druckindustrie ist gegenüber seinem Vormonatswert um 4 Prozentpunkte auf 17 Prozent zurückgegangen. Er verweilt auf seinem zweithöchsten Niveau in diesem Jahr.
28 Prozent der Teilnehmer des ifo-Konjunkturtests schätzten ihre momentane Situation als gut ein, 11 Prozent dagegen als schlecht. Im September waren es 30  beziehungsweise 9 Prozent. Die restlichen 61 Prozent, wie auch im Vormonat, erachten ihre konjunkturelle Lage als befriedigend.

Beeinflusst wird die Beurteilung von der sinkenden, inländischen Produktionstätigkeit und der schlechteren Nachfragesituation im Vormonat sowie des sich im Oktober verringernden Auftragsbestandes. In einer Sonderfrage zur Nutzung ihrer Produktionsanlagen geben die Druckunternehmen jedoch eine Kapazitätsauslastung in Höhe von 90,1 Prozent an. Dies ist der höchste Wert seit 2002.

Bei einer durchschnittlichen Produktionsdauer der gegenwärtigen Auftragsbestände von 1,6 Monaten dürfte sich die ungewöhnlich hohe Auslastung bis Dezember halten, jedoch analog dem Verlauf der Vorjahre Anfang 2015 wieder abkühlen. Das Druckgewerbe entwickelt sich parallel zur Gesamtindustrie, deren Geschäftslagebeurteilung von 16 Prozent im September auf aktuell 9 Prozent, und damit auf ihr Jahrestief, sinkt. Die Triebfedern hinter dieser Entwicklung sind die vergleichsweise geringen Auftragsbestände im In- und Ausland.

Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate schwingen deutlich ins Minus. Mit einem Saldowert von 27 Prozent erwartet die überwiegende Mehrheit der ifo-Umfrageteilnehmer eine für sie ungünstige Entwicklung der Konjunktur. Ein wesentlicher Faktor, der in die Beurteilung miteinfließen dürfte, ist die in den nächsten drei Monaten erwartete, abnehmende Produktionstätigkeit im Inland. Diese erfährt einen Saldorückgang von 21 Prozent im September auf gegenwärtige 14 Prozent.

Dagegen erwartet die Hälfte der Druckunternehmen für den gleichen Zeitraum eine Zunahme ihres Exportgeschäfts. Als Folge der sehr niedrigen Geschäftserwartungen sowie der sinkenden Geschäftslagebeurteilung geht das Geschäftsklima - ein geometrischer Mittelwert beider Variablen - unter seine Nulllinie zurück. Mit 6 Prozent erreicht es das derzeitige Jahrestief. (kü)
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