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News / Jetzt doch Insolvenz in Eigenverwaltung
21.04.2017  Wirtschaft
Jetzt doch Insolvenz in Eigenverwaltung
Das Amtsgericht Leipzig hat für Sachsendruck in Plauen zum 1. September das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Jetzt muss offensichtlich deutlich mehr beim Personal gekürzt werden, als bisher bekannt war.
Wie der Fernsehsender "MDR Sachsen" und die Tageszeitung "Freie Presse" online berichten, konnten bis zum Auslaufen des Schutzschirmverfahrens Ende August die Probleme nicht gelöst werden. So habe sich die Zusammenarbeit mit einem Internet-Bestellportal als unwirtschaftlich erwiesen, die geplante Ausgliederung der Online-Sparte sei schief gegangen.
Von den rund 200 Frauen und Männern, die noch im Frühsommer beschäftigt worden seien, könnten jetzt bis zum Jahresende voraussichtlich nur 85 übrigbleiben. Damit schrumpfe Sachsendruck deutlich. Als im Mai bekannt wurde, dass das Unternehmen in der Krise steckt, sei von 20 Kündigungen die Rede gewesen. Jetzt seien befristete Verträge von 45 Mitarbeitern nicht verlängert worden, 15 hätten selbst gekündigt. Weitere 43 Beschäftigte seien freigestellt worden.
In der "Freien Presse" entgegnet Sachsendruck-Geschäftsführer Stephan Treuleben Spekulationen, wonach die Plauener Fertigung nach Zwenkau zum Treuleben-Unternehmen OAN verlagert werden könnte. "Völlig ausgeschlossen. Selbst wenn dort Platz wäre: Eine Verlagerung wäre extrem teuer, und wir würden Knowhow einbüßen. Ich sehe das äußerst skeptisch", wird er zitiert.
Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung unter Beteiligung des Sachwalters Rechtsanwalt Michael Schoor aus Leipzig erhalten die verbliebenen Mitarbeiter jetzt wieder Gehälter. Zuvor wurde drei Monate lang Insolvenzgeld ausgezahlt. Jetzt verhandeln Betriebsrat, Geschäftsleitung und der Sachwalter über einen Interessenausgleich und Sozialplan für die Betroffenen. (tf)
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