Kommt jetzt die EU-Verordnung für Druckfarben?
Erneut ist die Kontamination von Lebensmitteln durch Bestandteile von Verpackungsdruckfarben in den Schlagzeilen. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" kündigte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt an, der EU-Kommission in Kürze eine Verordnung für Druckfarben vorlegen zu wollen.
Auslöser für die aktuellen Medienberichte um Lebensmittelkontaminationen durch Verpackungen ist ein Bericht vom 11. August in der "Süddeutschen Zeitung", in dem gesundheitsgefährdende Farbbestandteile in bedruckten Papptellern und Servietten im Fokus stehen. Demnach habe das Bundesinstitut für Risikobewertung diese Produkte untersucht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass viele Farben, mit denen sie bedruckt sind, primäre aromatische Amine enthalten können. "Verbraucher sollten in jedem Fall so wenig wie möglich mit solchen Substanzen in Kontakt kommen. Zudem sollte der derzeitige Grenzwert für krebserzeugende primäre aromatische Amine überprüft werden", zitiert das Blatt Andreas Luch vom Bundesinstitut für Risikobewertung.
Zudem verweist die "Süddeutsche Zeitung" auf ein Papier des Bundeslandwirtschaftsministeriums, in dem es heißt, behördliche Kontrollen der Länder hätten gezeigt, dass "Lebensmittel häufig Bestandteile von Druckfarben enthalten – in Mengen, die gesundheitlich vertretbare Schwellen überschreiten". Darüber hinaus seien mehrere weitere Chemikalien aus Druckfarben "mit unbekanntem toxikologischem Wirkpotenzial" nachgewiesen worden.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU plane daher, in Kürze der EU-Kommission eine Verordnung für Druckfarben vorzulegen, die deutlich strenger regeln soll, welche Chemikalien in Druckfarben enthalten sein dürfen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. "Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass es künftig weniger bunt zugeht, aber wichtiger als die Gestaltung ist, dass von Verpackungen und Servietten keine Gesundheitsgefahr ausgeht", so der Minister gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". (ila)