Mehr Aufträge, höherer Umsatz
KBA zieht Bilanz über das erste Halbjahr 2014: Der Umsatz konnte um 3,1 Prozent gesteigert werden. Schwierig bleibt das Rollengeschäft.
Bei der Koenig & Bauer-Gruppe (KBA) hat sich die Ertragslage nach sechs Monaten gegenüber dem ersten Quartal und dem Vorjahr verbessert. Bei einem gegenüber der Vorjahresperiode um 3,1 Prozent auf 517,8 Millionen Euro gestiegenen Konzernumsatz war das Konzernergebnis vor Steuern durch ein positives EBT von 12,0 Millionen Euro im zweiten Quartal nach sechs Monaten mit minus 0,1 Millionen Euro fast ausgeglichen.
Nach dem ersten Quartal hatte der weltweit zweitgrößte Druckmaschinenhersteller noch ein EBT von -12,1 Millionen Euro ausgewiesen, im Vorjahr stand ein Vorsteuerverlust von -8,8 Millionen Euro zu Buche. Der Vorstand begründet die Ergebnisverbesserung mit früheren Initiativen und dem margenstärkeren Produktmix.
Umsatzziel bleibt
Erste Kostenentlastungen aus dem zu Jahresbeginn eingeleiteten "Fit@All-Programm" zur Neuausrichtung des Unternehmens erwartet der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann in der zweiten Jahreshälfte. Er verweist auf die Belastung des für den Maschinenbau und KBA wichtigen Exportgeschäfts durch die noch nicht absehbaren Auswirkungen der Ukraine-Krise, der Russland-Sanktionen und anderer Konflikte. Dennoch hält er den im Frühjahr prognostizierten Konzernumsatz von 1,0 bis 1,1 Milliarden weiterhin für möglich, sofern es zu keinen größeren Turbulenzen komme. Ebenso geht der Vorstand davon aus, dass die deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber 2013 im zweiten Halbjahr Bestand haben wird.
Das Halbjahres-Ergebnis nach Steuern im Konzern beträgt -3,4 Millionen Euro (2013: -10,6 Millionen Euro), das Ergebnis je Aktie -0,20 Euro (2013: -0,64 Euro). Beide Geschäftsbereiche haben in den ersten sechs Monaten positive Betriebsergebnisse erzielt. Das Segment Bogenoffset konnte gegenüber 2013 seinen Umsatz um 4,3 Prozent auf 257,4 Millionen Euro steigern und hat durch Einsparungen und bessere Margen einen Betriebsgewinn von 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: -9,4 Millionen Euro) erwirtschaftet. Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen lag das Betriebsergebnis auch aufgrund restrukturierungsbedingter Sonderaufwendungen mit 2,3 Millionen Euro unter dem Vorjahr (4,5 Millionen Euro).
KBA konnte den Auftragseingang um 2,6 Prozent auf 456,0 Millionen Euro steigern. Der Zuwachs von 10,7 Prozent auf 166,9 Millionen Euro im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen kommt aus dem Banknoten- und Kennzeichnungsdruck, von den neu hinzugekommenen Tochtergesellschaften KBA-Flexotecnica und KBA-Kammann im Spezialverpackungsdruck und von der Ausweitung des Servicegeschäfts. Im Segment Bogenoffset lagen die Bestellungen mit 289,1 Millionen Euro aus den eingangs genannten Gründen um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Konzernumbau schreitet fort
Bei der vorgesehenen Kapazitätsanpassung an den in- und ausländischen Produktionsstandorten um insgesamt 1.100 bis 1.500 Stellen und bei der Konzentration gleichartiger Fertigungsinseln an jeweils nur einem Standort sei das Unternehmen in den letzten Monaten "gut vorangekommen". Für mehr als 700 Beschäftigte wurden bereits Aufhebungs- und Altersteilzeitverträge abgeschlossen bzw. Sozialtarifverträge und Sozialpläne vereinbart. Ende Juni 2014 beschäftigte KBA im Konzern 6.110 Mitarbeiter gegenüber 6.158 vor zwölf Monaten. Ohne die neuen Tochtergesellschaften KBA-Kammann und KBA-Flexotecnica sowie ohne Auszubildende, Praktikanten, befristete und Beschäftigte in Altersteilzeit sank die Mitarbeiterzahl um 242 auf 5.189 und wird bis zum Jahresende weiter deutlich unter 5.000 fallen.
KBA-Chef Claus Bolza-Schünemann sagt im Ausblick auf 2014: "Die KBA-Gruppe wird im laufenden Jahr nicht wachsen, die neu hinzugekommenen Geschäftsfelder flexibler Verpackungsdruck und Glas-Direktdruck werden aber weggefallene Erlöse im Rotationsgeschäft zumindest teilweise kompensieren. Hohe Rückstellungen für die mit Fit@All verbundenen Restrukturierungsaufwendungen und Neubewertungen wurden bereits im Konzernergebnis 2013 berücksichtigt. Im laufenden Jahr erwarten wir derzeit nur begrenzte ergebniswirksame Sonderaufwendungen. Dagegen werden im vierten Quartal 2014 und noch stärker 2015 die Kostenentlastungen aus Fit@All mit positiven Ergebniseffekten erkennbar sein. Im Gesamtjahr 2014 wollen wir ein ausgeglichenes Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreichen." (kü)