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03.04.2014  Wirtschaft
Mehrfarbensystem für den Schmalbahndruck
Vier Partner haben gemeinsam ein neues Mehrfarbsystem entwickelt. Es ist auf den Schmalbahndruck ausgelegt und kann lizenzfrei eingesetzt werden.
Zu den Projektpartnern zählen der Rasterwalzenhersteller Apex Europe B.V., AK Hapert, Niederlande, das Reprounternehmen Athena Graphics NV, Roeselare, Belgien, der Druckmaschinenhersteller MPS Systems B.V., BA Didam, Niederlande, und der Druckfarbenhersteller Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG, Eislingen, Deutschland.

Die Partner haben im Vorfeld der Labelexpo gemeinsam das fiktive Produkt "Fruit Berry" entwickelt. Bei den vier speziell dafür gestalteten Etiketten wurde die Farbigkeit bewusst so gewählt, dass sie nach einem Einsatz von Sonderfarben verlangen. Mit Hilfe des neu konzipierten Siebenfarben-MP-Systems konnten die Etiketten mit den vier verschiedenen Designs in einem Durchgang im UV-Flexodruck mit nur einem Plattensatz gedruckt werden.

Der Druckfarbenhersteller Zeller+Gmelin hat im Rahmen des Projektes eigens eine spezielle Farbserie auf Basis der Uvaflex-Reihe entwickelt, deren Einzelfarben auf die Prozessfarben (CMYK) und die zusätzlichen Farben Orange, Grün und Violett des Digitaldrucks abgestimmt wurden. Die Farben nutzen als Grundlage das monopigmentierte Mischsystem von Zeller+Gmelin. Sie sind außerdem auch als Low-Migration-Variante verfügbar.

Mit dem neuen Siebenfarben-MP-System können Druckereien bei steigender Auflage spontan vom Digitaldruck in den UV-Flexo- oder UV-Offsetdruck wechseln. Voraussetzung ist eine gewisse Standardisierung einzelner Prozessparameter. Neben den UV-Flexodruckfarben sind noch weitere Parameter in der Prozesskette zu standardisieren, um im Produktionsalltag die genaue Farbwiedergabe zu gewährleisten. Hier kommen die Projektpartner ins Spiel.

Die Firma Athena steuerte das Design der Etiketten sowie die Farbseparation bei. Die Produktion erfolgte auf einer Flexodruckmaschine vom Typ MPS EF 410 bei einer Druckgeschwindigkeit von 120 Metern in der Minute. Empfohlen werden für den Einsatz des MP-Systems Maschinenmodelle, die einen hohen Automatisierungsgrad und eine sehr gute Passergenauigkeit aufweisen, was durch präzise Servoantriebe begünstigt wird.

Abgerundet wird das Quartett durch Rasterwalzen, die bei dieser Druckleistung eine möglichst akkurate und über die gesamte Produktion konstante Farbübertragungsmenge sicherstellen. Für die Druckmuster wurden Rasterwalzen von Apex verwendet. Bei den vier Prozessfarben waren es Rasterwalzen mit einer Feinheit von 405 L/cm und einem Schöpfvolumen zwischen 3,5 und 4,5 cm3/m2, bei den Zusatzfarben (OGV) 265 L/cm und 5,0 cm3/m2.

Die Partner planen gegenwärtig ein Seminar, das am 8. April 2014 in den Räumen der Firma Apex stattfinden wird. Es wendet sich vor allem an Unternehmen, die auf schmalbahnigen UV-Flexo- oder UV-Offsetdruckmaschinen Etiketten, Anhänger oder Verpackungen produzieren. Den Seminarteilnehmern wird aufgezeigt, wie das Fruit-Berry-Projekt entwickelt wurde, und welche Voraussetzungen für den Einsatz des MP-Systems erforderlich sind. Desweiteren wird detailliert beschrieben, wie es sich in das Umfeld einer Etiketten- oder Verpackungsdruckerei integrieren lässt. (kü)
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