Vertagung nach der ersten Runde
Die erste Runde der Tarifverhandlungen gestern in Berlin verlief ergebnislos: Nach drei Stunden wurde auf den 11. Februar vertagt.
Die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wiesen die Arbeitgeber zurück. Sie verwiesen auf die wirtschaftliche Gesamtsituation der Branche.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber in der Druckindustrie, Sönke Boyens, sagt: "Angesichts der strukturellen Probleme unserer Branche stellen Forderungen, die sich an prosperierenden Industriezweigen orientieren, keine realistische Verhandlungsbasis dar."
Maßstab einer verantwortlichen Tarifpolitik müsse stets die Situation der Branche sein. Während andere Branchen zum Teil zweistellige Wachstumsraten verzeichneten, kämpfe die Druckindustrie mit Umsatzeinbrüchen, Insolvenzen und Personalabbau. Angesichts dieser Situation würde ein Abschluss in Höhe der Gewerkschaftsforderung die Unternehmen der Druckindustrie über Gebühr belasten.
"Wir Arbeitgeber fordern ver.di auf, sich der gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft der Branche zu stellen und Lösungen zu finden, die den Betrieben und Beschäftigten unserer Branche gerecht werden", erklärt Boyens. Die Verhandlungen werden am 11. Februar in Frankfurt/Main fortgesetzt. (kü)