Verband lehnt Verdi-Forderung ab
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Arbeitnehmer in der Druckindustrie. Sönke Boyens, Verhandlungsführer des Bundesverbands Druck und Medien, nennt dies "vollkommen überzogen". Verdi plädiert dagegen dafür, dass die Beschäftigten "endlich an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben".
Der bvdm reagiert auf die gewerkschaftliche Lohn- und Gehaltsforderung vom Donnerstag, 21. November 2013. Er begründet seine Ablehnung damit, dass bei einer Umsetzung der Gewerkschaftsforderung die Innovationsfähigkeit der Branche und somit mittelfristig Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden.
Die Druckindustrie befinde sich seit einigen Jahren in einem starken Wandel. In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld würde eine Umsetzung der Forderung der Gewerkschaft die Betriebe der Branche im Übermaß belasten.
Boyens wünscht sich seitens der Gewerkschaft ein Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung gegenüber der Branche. Lohn- und Gehaltsforderungen, die sich an prosperierenden Wirtschaftszweigen orientierten, seien angesichts der Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre gefährlich. Verdis Forderung verkenne die aktuellen Herausforderungen und trüge der gemeinsamen Aufgabe, die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern, keineswegs Rechnung.
Der Sozialpolitische Ausschuss des Bundesverbandes Druck und Medien wird am 3. Dezember über das weitere Vorgehen beraten.
Die Gegenseite sagt dazu: "Die Beschäftigten in der Druckindustrie bringen volle Leistung. Sie müssen daher in dieser Tarifrunde endlich auch an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben", so der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Frank Werneke bei der Sitzung in Kassel.
Die Preise für Lebensmittel, Wohnung und Verkehr stiegen für alle Beschäftigten in Deutschland gleichermaßen. Deshalb gebe es unter den Beschäftigten der Branche derzeit auch eine große Bereitschaft, für eine angemessene Lohnerhöhung zu kämpfen, betonte Werneke.
In der Druckindustrie sind aktuell noch rund 145.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. Die Tarifverhandlungen werden voraussichtlich im Januar beginnen. (kü)