Mediendienstleister in finanzieller Schieflage
Am 30. Oktober hat Winfried Garber, Geschäftsführer der Infowerk GmbH, beim Amtsgericht Nürnberg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, soll der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fortgeführt werden.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Infowerk GmbH in Nürnberg wurde Rechtsanwalt Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt. Er teilte mit, dass der Geschäftsbetrieb trotz Antragstellung ohne Einschränkungen fortgeführt werde. Die Löhne und Gehälter der rund 110 Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld vorerst abgesichert.
Als Insolvenzursache nannte das Unternehmen einen "überraschend hohen Umsatzrückgang bei einem Schlüsselkunden." Bereits im vergangenen Jahr eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen hätten den Umsatzrückgang nicht schnell genug ausgleichen können, da viele Maßnahmen ihre Wirkung erst mittelfristig voll entfalten würden, so Infowerk.
Als vorrangiges Ziel nennt der vorläufige Insolvenzverwalter die Stabilisierung des Geschäftsbetriebs. Volker Böhm sieht gute Chancen, das Unternehmen zu erhalten: "Infowerk hat frühzeitig begonnen, auf die sich verändernden Marktbedingungen zu reagieren. Mit den drei sich ergänzenden Geschäftsbereichen hat das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal am Markt."
Das 1977 gegründete Unternehmen hatte sich in den 1990er Jahren von einem klassischen Vorstufen-Dienstleister zu einem innovativen Medienkommunikationsanbieter gewandelt und ist auf Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Werbung, Software und Digitaldruck spezialisiert.
Zur Infowerk-Gruppe zählen unter anderem die Tochtergesellschaften "printeria", "Softimpress", "Sales & Sports Promotion" sowie die 2011 übernommene Digitaldruckerei Klutzeweit. Im August 2012 hatte das Unternehmen die Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung geändert. (ila)