Großinvestition in Alfeld
61 Millionen Euro investiert Sappi derzeit in den Umbau einer Papiermaschine. Die Fabrik im niedersächsischen Alfeld soll damit ab Mitte Oktober die weltweit größte Anlage zur Herstellung von Spezialpapieren für Verpackungen betreiben.
Mit dem 61 Millionen Euro schweren Umbau der Papiermaschine 2 in der Papierfabrik in Alfeld schafft Sappi nach eigenen Angaben die weltweit größte Kapazität für einseitig gestrichene und MGBK (Machine Glazed Bleached Kraft)-Spezialpapiere. Bisher produzierte die Anlage holzfrei gestrichene grafische Papiere.
Die Investition in die 300 Jahre alte Papierfabrik, die Sappi 1992 übernommen hat, sei die größte seit 20 Jahren, so Rosemarie Asquino von Sappi Europe. Neben dem Ausbau der Produktionskapazität verbesserten sich auch die Umweltstandards. In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach grafischen Feinpapieren laut Asquino um etwa sechs Prozent gesunken. Gleichzeitig gehe man davon aus, dass der Bedarf an Spezialpapieren für Verpackungen um 3,2 Prozent steigen werde.
Schwergewichtiger Schwede
Eine logistische Herausforderung des Projekts ist der Transport und die Installation des 135 Tonnen schweren MG-Zylinders mit einem Durchmesser von 6,5 Metern, der per Schiff und LKW von seinem Fertigungsstandort in Karlstadt, Schweden, nach Alfeld überführt wurde. Mitte September soll er in die Anlage eingebracht werden, Mitte Oktober plant Sappi den Betriebsstart der umgebauten Papiermaschine.
Produziert werden in Alfeld dann gestrichene und ungestrichene Papiere für flexible Verpackungen, GZ-Karton, Topliner für Wellpappeverpackungen, Etikettenpapiere für Nassklebeanwendungen sowie Papiere auf Silikon-Basis als Trägermaterial für selbstklebende Produkte.
Die 1706 gegründete Fabrik verfügt über fünf Papiermaschinen und eine integrierte Zellstoffanlage, die vor Ort geschlagenes Holz verarbeitet. Die Kapazität für holzfrei gestrichenes und ungestrichenes Spezialpapier beträgt laut Sappi derzeit 330.000 Tonnen pro Jahr. (ila)