Studie zum Produktschutz
Eine Online-Umfrage zum Thema "Brand Protection" ist Teil einer Masterarbeit, die von der Branchenorganisation Printcity gefördert wird. Erste Ergebnisse in Bezug auf gedruckte Sicherheitsmerkmale gegen Produktpiraterie liegen jetzt vor.
Die wissenschaftliche Umfrage fand von April bis Juni 2013 für eine Masterarbeit statt, die im Rahmen der Value Added Packaging Initiative der Printcity-Allianz entsteht. Zielgruppe der Umfrage waren Verbraucher von Kosmetikartikeln.
Die Kernergebnisse der Umfrage: Sicherheitsmerkmale werden durchweg als positiv empfunden, jedoch unter Einschränkungen wie Preis, Verpackungshandling und Erscheinungsbild. Sicherheitsmerkmale werden vom Verbraucher entweder gar nicht oder erst ab einem bestimmten Preis des Produktes geprüft. 95 Prozent der Teilnehmer haben noch nie bewusst ein gefälschtes Kosmetikprodukt erworben.
Die erhobenen Daten im Bezug auf den Konsum von Kosmetikprodukten zeigen, dass bei einem monatlichen Budget von durchschnittlich 22 Euro der Konsument beim Erwerb von Kosmetika, hauptsächlich im Einzelhandel, primär auf den Preis, die Wirkung und die Inhaltsstoffe des Produktes achtet. Während der Konsument größtenteils sehr preissensibel agiert, ist dieser bei Artikeln der Haut- und Gesichtspflege zu gewissen Mehrausgaben bereit. Dabei wird in besonderem Maße eine größere Wirkung sowie höherwertige Inhaltsstoffe erwartet.
Kaum Fälschungen?
Die Verpackung oder die Sicherstellung der Echtheit des Produktes treten indes deutlich in den Hintergrund. Nur 5 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal ein gefälschtes Kosmetikprodukt gekauft zu haben. Auch nach dem Erwerb haben sich nur in Einzelfällen Produkte als Fälschung herausgestellt, wobei in keinem der Fälle aktiv dagegen vorgegangen wurde. Im Falle einer auftretenden Fälschung wird größtenteils der Fälscher an sich sowie die Lieferkette verantwortlich gemacht, wodurch die Schäden für das Image der Originalhersteller beim Auftreten von Plagiaten eher gering erscheinen.
Abgesehen von Erstöffnungsnachweisen (77 %), QR-Codes (52 %) und Hologrammen (47 %) sind viele der abgefragten Sicherheitsmerkmale eher unbekannt, was eine Aufklärung des Verbrauchers bei deren Verwendung erforderlich zu machen scheint. Werden Sicherheitselemente beachtet (in 75 % der Fälle), werden diese durchweg als positiv empfunden, wobei jedoch gewisse Beschränkungen zu beachten sind. So darf das Produkt nicht wesentlich teurer oder schwerer zu öffnen sein sowie in seinem Erscheinungsbild beeinträchtigt werden.
Geprüft wird eine Produkt erst ab einem bestimmten Preis. Dies ist der Natur der Kosmetikartikel als Verbrauchsgüter geschuldet. Bei einer derart hohen Kauffrequenz scheint der Verbraucher es abzulehnen, Produkte mit niedrigen Stückkosten auf deren Echtheit zu überprüfen. Knapp die Hälfte der Befragten schlagen eine Prüfung sogar gänzlich aus. Größtenteils werden Preisaufschläge für die Verwendung von Sicherheitsmerkmalen zwischen 2 und 3 Prozent akzeptiert.
"Ich bin sehr erfreut über die rege Teilnahme an der Umfrage. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für meine weitere Arbeit", so Maik Eberhardt, von der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. (kü)