Keine Einigung in Nördlingen
Die Geschäftsführung der Druckerei C. H. Beck hat die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag für gescheitert erklärt. Die Gewerkschaft Verdi reagierte mit einem Aufruf zum Warnstreik.
Nach neun Verhandlungsrunden erklärte die Geschäftsleitung der Druckerei C. H. Beck die Tarifverhandlungen für einen Haustarifvertrag auf einer Belegschaftsversammlung am gestrigen Mittwoch in Nördlingen für gescheitert. Gegenüber der "Augsburger Allgemeine" erklärte die Druckereileitung, den Mitarbeitern sei "eine attraktive Alternativlösung zur Zukunftssicherung" vorgeschlagen worden. "Wir bieten eine Öffnung bei den Arbeitszeiten für die Schichtmitarbeiter, Freischichten, bessere Löhne und Sonderregelungen für ältere Arbeitnehmer. Wir wollten den Haustarif unterschreiben. Verdi hat die von uns geöffnete Tür jedoch durch eine kompromisslose Haltung und Forderungen nach einer Gleichstellung mit dem Flächentarif und sogar darüber hinaus wieder geschlossen", heißt es von dem Unternehmen in der heutigen Ausgabe der "Augsburger Allgemeine".
Verdi strebe laut der Geschäftsleitung an, die im Jahr 2011 erzielten Vereinbarungen zu Arbeitszeiten und Vergütungen durch eine tarifvertragliche Regelung zu ersetzen und weitgehende tarifpolitische Forderungen ihres Bundesvorstands durchzusetzen. C. H. Beck habe den Mitarbeitern eine höhere Grundvergütung ab Januar 2014, regelmäßige Lohnerhöhungen, gekoppelt an die Tarifentwicklung in der Druckindustrie, Freischichten und ein Programm für ältere Arbeitnehmer angeboten. "Wir bieten den Mitarbeitern jetzt genau das, was wir auch im Haustarif vereinbart hatten. Es heißt nun anders, aber die Vorteile für die Mitarbeiter sind dieselben", so Geschäftsführer Oliver Kranert gegenüber der "Augsburger Allgemeine".
Nach den gescheiterten Gesprächen rief Verdi die Mitarbeiter der Druckerei umgehend zu Warnstreiks vom 10. bis einschließlich 13. Juli auf. Die Beschäftigten seien bereit gewesen, über die tariflichen Arbeitszeiten hinaus zu arbeiten, die Jahresleistung und das Urlaubsgeld zu reduzieren und tarifliche Entgelterhöhungen zu verschieben, um die Arbeitsplätze und das Unternehmen zu sichern. Dies reiche der Geschäftsleitung nicht aus, kritisiert Verdi. (ila)