Ver.di ruft zu Streiks auf
Die Gewerkschaft will damit den Druck auf den Bundesverband Druck und Medien (bvdm) erhöhen, der in den laufenden Tarifgesprächen laut Ver.di-Vize Frank Werneke "noch kein akzeptables Angebot gemacht" hat.
Der Ton in den laufenden Tarifverhandlungen der deutschen Druckindustrie verschärft sich. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) rief nun zu ersten Warnstreiks auf. Mehrere Hundert Beschäftigte werden nach Angaben der Gewerkschaft am heutigen Montag in den Ausstand treten.
Der stellvertretende Ver.di-Chef Frank Werneke sagte zur Begründung, die Arbeitgeber-Seite wolle "die Wirtschaftskrise missbrauchen, um die Beschäftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abzuhängen". "Das lassen wir uns nicht gefallen", so Werneke.
Ver.di bestreite nicht, dass auch eine Reihe von Betrieben in der Druckindustrie und einige Zeitungsverlage von der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen seien. "Wir schauen als Gewerkschaft angesichts dieser Krise jedoch nicht wie das Kaninchen auf die Schlange, sondern haben im Gegensatz zu den Arbeitgebern konkrete Vorstellungen zur Überwindung dieser Krise und zur Sicherung von möglichst vielen Arbeitsplätzen eingebracht", erklärte Werneke.
Werneke erwartet nun nach eigenen Angaben, dass "die Arbeitgeber diese Vorstellungen in ihre Überlegungen einbeziehen"; zugleich bekräftigte er erneut, dass die rund 170.000 Beschäftigten der Druckindustrie eine deutliche Einkommensverbesserung verdient hätten.
Das Lohn- und Gehaltsabkommen für die Druckindustrie ist zum 31. März ausgelaufen; die tarifvertragliche Friedenspflicht endete am 1. Mai. Ver.di fordert fünf Prozent mehr Geld für die Drucker. Die Verhandlungen werden mit der vierten Verhandlungsrunde am 2. Juni in Frankfurt/Main fortgesetzt. (cvf)