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28.04.2017  Wirtschaft
Studie zur Kapazitätsauslastung
Die Erhebung ergab nach Angaben der European Web Association (EWA), dass von Überkapazitäten kaum die Rede sein kann.
Aufgrund der hohen Auslastung seit Mitte 2006 und eigentlich zufriedener Auftragslage sahen die Rollenoffsetunternehmer auf der Novemberkonferenz der EWA die Behauptung, es gäbe deutliche Überkapazitäten im Rollenoffset, skeptisch. Die unbefriedigende Ertragslage und die Zahl der Insolvenzen entspräche nicht der Nachfragesituation.

Um eine sachliche Basis für das Gespräch mit den Printbuyern und eine Grundlage zur Verkaufssteuerung zu haben, beauftragte die Gruppe der EWAler (Umsatzvolumen laut EWA insgesamt rund zwei Milliarden Euro) den Unternehmensberater Michael Dömer damit, die tatsächliche Auslastung der Rotationen über zwölf Monate zu untersuchen.

An der Untersuchung nahmen 26 Unternehmen teil. 111 Maschinen aus allen Klassen von 8, 16, 32, 48, 64, 72 und 80 Seiten wurden ausgewertet. Das Ergebnis: Die Auslastung lag insgesamt bei 105.1 Prozent der Normalkapazität gemessen bei einer Beschäftigung an fünf Tagen an 24 Stunden.

In einigen Monaten des Jahres waren die Ausschläge nach oben erheblich, der angebliche schwache Jahresbeginn lag immer noch auf der normalen Linie. Nur im Juni/Juli gab es leichte Unterauslastung. Die Unterauslastungen können nach Meinung des Unternehmensberaters Michael Dömer durch Nutzung der Urlaubssteuerung und der flexiblen Arbeitszeiten aufgefangen werden. Auffällig sei allerdings, dass insbesondere die High Volume-Maschinen auch am Wochenende stark ausgelastet seien, die 8 und 16 Seiten tendenziell schwächer.

Dömer führt das darauf zurück, dass der High Volume Bereich immer stärker in kleine Auflagengrößen vordringt. Außerdem täten sich die vielen 16-Seiten-"stay alone"-Drucker äußerst schwer und würden mehr und mehr Existenzsorgen bekommen, weil sie die Leistungsfähigkeit und Kostenoptimierung der Großbetriebe nicht erreichen.

"Die Auslastung und Ertragssituation der Branche stehen in krassem Missverhältnis zu einander", so Dömer. "Durch die vermeintliche Überkapazität hat sich die Branche zu Preisen hinreissen lassen, die betriebswirtschaftlicher Nonsens sind."

Die Konsequenz aus der Untersuchung müsse sein, dass es in 2007 zu deutlich steigenden Preisen für die Printbuyer kommen muss. Dömer: "Wer jetzt nicht handelt, verspielt die Zukunft seines Unternehmens."
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