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26.04.2017  Wirtschaft
Antrag auf Schutzschirmverfahren
Am Freitag vergangener Woche hat die Geschäftsführung der Papersystems Holding einen Insolvenzantrag gestellt. Er gilt auch für E.C.H. Will und Kugler-Womako. Alle Unternehmen begeben sich unter das Schutzschirmverfahren.
Das Verfahren soll es ermöglichen, im Rahmen einer Eigenverwaltung einen Plan mit dem Ziel der Restrukturierung zu erarbeiten. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, das Unternehmen mit einem modifizierten Konzept fortzuführen. Die Geschäftsführung bleibt voll handlungsfähig. Als Restrukturierungs-Experte ist Detlef Specovius ab sofort Mitglied der Geschäftsleitung.

Das Amtsgericht hat den Rechtsanwalt und Steuerberater Berthold Brinkmann aus der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner zum vorläufigen Sachwalter bestellt. In den kommenden Monaten soll ein bereits in weiten Teilen gemeinsam mit der Belegschaft, dem Betriebsrat und der IG Metall erarbeitetes Konzept mit dem Ziel der Restrukturierung und Fortführung des Unternehmens umgesetzt werden. Die Kugler- Womako GmbH wird ihren profitablen Geschäftsbetrieb und ihre Neuausrichtung mit dem seit März neu eingesetzten Management weiter fortführen.

Drastischer Einbruch

Während das Servicegeschäft der Gruppe kontinuierlich wächst, kam es ab Mitte 2012 zu einem drastischen Einbruch des Neumaschinengeschäfts der E.C.H. Will GmbH, so die Geschäftsführung. Dieser Rückgang sei auf die weltweite Schwäche im grafischen Papiermarkt und eine konjunkturelle Abkühlung der Investitionstätigkeit in Asien zurückzuführen.

Die Kugler-Womako GmbH als Hersteller von Passbindeanlagen und Papierverarbeitungsmaschinen zeig im Gegensatz dazu einen positiven Geschäftsverlauf. Allerding musste sich die Kugler-Womako GmbH aufgrund der Verbundstruktur ebenfalls unter den Schutzschirm begeben. Anders die auch zur Papersystems Gruppe gehörende US-Gesellschaft Pemco Inc. in Sheboygan (Wisconsin/USA): Das Unternehmen arbeitet profitabel und finanziell unabhängig.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Der Geschäftsbetrieb aller Unternehmen läuft in vollem Umfang weiter. Kunden und Lieferanten werden über die Entwicklung im Unternehmen informiert. Die Auszahlung der Löhne und Gehälter ist während des laufenden Schutzschirmverfahrens gesichert.

Seit 1866 ist die E.C.H. Will GmbH Anbieter von Maschinen und Systemlösungen für die Papier herstellende und verarbeitende Industrie. 239 Beschäftigte und Auszubildende von der E.C.H. Will GmbH sind in Wedel, 105 Mitarbeiter von Kugler-Womako GmbH in Nürtingen und 139 Mitarbeiter von Pemco Inc. in Sheboygan (Wisconsin/USA) beschäftigt. Im Jahr 2012 wurde ein konsolidierter Umsatz in Höhe von rund 111 Millionen Euro erzielt. (kü)
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