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27.04.2017  Wirtschaft
Rollenoffsetsparte bleibt herausfordernd
KBA berichtete auf der diesjährigen Hauptversammlung in Würzburg über das Geschäftsjahr. Es ist geprägt von Investitionszurückhaltung im Rollenbereich und einem durch Messen belebten Auftragseingang bei der Bogensparte.
Ein durchwachsenes Bild der aktuellen Lage am Druckmaschinenmarkt zeichnete Claus Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG (KBA), bei der 88. ordentlichen Hauptversammlung. Während der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen von zahlreichen Vertragsabschlüssen auf den gut besuchten Messen China Print in Peking und der Printtek in Istanbul profitierte, hält die schwache Nachfrage bei Rotationsanlagen für den Publikations- und Zeitungsdruck an.

In den letzten Wochen haben lediglich Zeitungsdrucker aus Deutschland und Frankreich Neuanlagen bei KBA bestellt. Das Geschäft mit Sondermaschinen für den Sicherheitsdruck hat sich nach den außergewöhnlich hohen Bestellungen des Jahres 2011 ebenfalls beruhigt. Dagegen entwickeln sich andere Nischenmärkte und das Servicegeschäft positiv.

Niedrigerer Auftragsbestand

Insgesamt lag im Konzern der Auftragseingang nach den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit ca. 362 Millionen Euro um gut 25 Prozent unter dem durch die Branchenleitmesse drupa begünstigten Vorjahreswert. Der Auftragsbestand war Ende Mai mit 614,5 Millionen Euro um rund 28 Prozent niedriger als 2012.

Durch kundenseitige Verzögerungen bei größeren Projekten und die Ballung von Lieferterminen im zweiten Halbjahr verzeichnete der Druckmaschinenbauer nach fünf Monaten mit 395,2 Millionen Euro einen Umsatzrückstand zur Jahresplanung. Diese sieht für 2013 einen ähnlichen Konzernumsatz wie im Vorjahr von 1.293,9 Millionen Euro mit etwas anderer Produktstruktur vor.

Der Vorstandsvorsitzende wies in seiner Rede vor den Aktionären darauf hin, dass man sich im laufenden Geschäftsjahr anstelle des geplanten moderaten Zuwachses auf ein ähnliches Konzernergebnis vor Steuern wie im Vorjahr mit 6,1 Millionen Euro einstellen sollte. Die Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht KBA am 9. August. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 40 Cent je Aktie.

"Zusätzliche Maßnahmen nötig"

Ende Mai beschäftigte die KBA-Gruppe mit 6.156 Mitarbeitern rund 100 weniger als vor einem Jahr. Ohne Auszubildende, Praktikanten und Beschäftigte in der Altersteilzeitphase liegt die Konzernbelegschaft bereits in der Nähe von 5.500. Nachdem in den letzten vier Jahren im Konzern bereits über 2.000 Stellen weggefallen sind, hält der Vorstand angesichts der enttäuschenden Marktentwicklung bei Rollendruckmaschinen und in einigen Nischenmärkten zusätzliche Maßnahmen für nötig und baut auf konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. (kü)
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