Brockhaus wird eingestellt
Der Medienkonzern Bertelsmann gibt seine Lexikonsparte auf. Bis Mitte 2014 soll der Direktvertrieb des traditionsreichen Brockhaus eingestellt werden. Fast 300 Arbeitsplätze bei Immedia One entfallen.
Zunächst soll einem Bericht der "Neuen Westfälischen" zufolge der Direktvertrieb des Brockhaus bis Mitte 2014 eingestellt werden. Die Online-Aktualisierungen und weitere Verpflichtungen sollen noch sechs Jahre fortgeführt werden. Der Vertrieb über den Buchhandel allein reiche nicht zum wirtschaftlichen Überleben aus, heißt es in dem Blatt.
Die Marke Brockhaus gehört zum Wissenmedia Verlag, der Teil des Direktvertriebsunternehmens Inmedia One ist. Immedia One werde seine Arbeit in den kommenden zwölf Monaten schrittweise einstellen. Ein Großteil der 300 Arbeitsplätze in Gütersloh und München falle weg. Dazu kämen noch rund 300 selbstständige Handelsvertreter, sagte Fernando Carro, bei Bertelsmann verantwortlich für das Club- und das Direktkundengeschäft, der "Neuen Westfälischen" in Bielefeld. Ein Sozialplan soll erarbeitet werden.
"Die Zukunft der Marke Brockhaus ist noch unklar", sagte Pressesprecher Matthias Wulff. Denkbar sei, eine Lizenz für die Marke Brockhaus zu vergeben.
Verlagsgründer Friedrich Arnold Brockhaus hatte das erste Conversationslexikon 1810 fertiggestellt. Bertelsmann hatte die Marke Brockhaus 2009 nach der Zerschlagung des Bibliographischen Instituts & F.A. Brockhaus AG übernommen. (ila)