Antrag auf "Schutzschirmverfahren"
Suhrkamp hat Anfang der Woche Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Im Gespräch ist Medienberichten zufolge außerdem ein weißer Ritter, der den Verlag übernehmen könnte.
Seit geraumer Zeit streiten die Gesellschafter des Verlags über die zukünftige Strategie. Im März dieses Jahres sprach das Landgericht Frankfurt dem Gesellschafter Hans Barlach einen Teil aus dem Gewinn des Jahres 2010 zu. Die Forderungen schlagen sich in der Bilanz nieder, so dass der Verlag jetzt in Schieflage geraten sei.
Im Gegensatz zu einem Insolvenzverfahren bleibt der Verlag unter dem Schutzschirm handlungs- und zahlungsfähig. Die Ausschüttungsverpflichtung wurde suspendiert. Entscheidungen des Verlags können nur noch unter Mitwirkung des Sachverwalters Rolf Rattunde erfolgen.
Dessen ungeachtet mehren sich Gerüchte über einen weißen Ritter. An ihn sollen die beiden Mehrheitseigner Hans Barlach und und Ulla Unseld-Berkéwicz Anteile abtreten. Der weiße Ritter könne so die Mehrheit am Verlag übernehmen und ihn wieder handlungsfähig machen. (kü)