Klares Bekenntnis zur Zeitung: Gemeinsam mit 320 Gästen nahm der zur WAZ-Gruppe gehörende Braunschweiger Zeitungsverlag sein neues Druckzentrum in Betrieb. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann unterstrichen den hohen Stellenwert starker Regionalzeitungen. (mit Bildergalerie)
Der Braunschweiger Zeitungsverlag feierte am heutigen Donnerstag gemeinsam mit 320 Gästen die offizielle Inbetriebnahme seiner modernen Zeitungsproduktion, in die die WAZ-Mediengruppe am Stadtrand von Braunschweig rund 31 Millionen Euro investiert hat. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, einer der Ehrengäste der Veranstaltung, zeigte sich beeindruckt von der Investition in "Europas modernste Zeitung". Regionale Titel - wie die 48 Tageszeitungen Niedersachens - sieht er angesichts der Stärke lokaler Nachrichten und der Leserverbundenheit von der Digitalisierung nicht bedroht: "Es gibt gute Gründe, warum wir an der regionalen Zeitung festhalten sollten." Dem schloss sich Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann mit den Worten "ich hänge persönlich an der gedruckten Zeitung" an und appellierte, die Medienkultur in Zeiten des Internets hochzuhalten.
Für Harald Wahls, Geschäftsführer des Braunschweiger Zeitungsverlags, ist das neue Druckzentrum ein "klares Bekenntnis in die Zukunft der gedruckten Zeitung". Dank der neuen Technik könne man wesentlich optimistischer in die Zukunft blicken, als die Nachrichtenlage aus der Zeitungsszene es gemeinhin vermuten ließe. Das neue Maschinenkonzept gestattet variablere Produktionsmöglichkeiten. So führe ein zwei Zentimeter größeres Format für die "Braunschweiger Zeitung" zu einer 17 Prozent höheren Produktivität, so Wahls. Der Relaunch des Blatts mit neuem Format, neuem Layout und neuer Struktur erfolgte am 4. Februar.
Rundgang durch das neue DruckhausAls "netzwerkunabhängiges Speichermedium" bezeichnete Christian Nienhaus, Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, die Zeitung angesichts des vollständig digitalen Produktionsprozesses, den das neue Druckzentrum bietet. Mit Blick auf den deutschen Zeitungsmarkt stellte er fest: "Wir beklagen zwar, dass wir weniger Zeitungen verkaufen als vor zehn Jahren. Aber wenn wir jammern, jammern wir manchmal auch auf hohem Niveau."
Für Klemens Berktold, Geschäftsbereichsleiter Druckereien bei der WAZ-Gruppe, war der Tag der offiziellen Inbetriebnahme ein schöner, auf den das Projektteam zweieinhalb Jahre hin gearbeitet habe - mit allen Herausforderungen, die ein Projekt dieser Größenordnung mit sich bringt. Das neue Druckhaus, das neben der Rotation von Manroland mit Vorstufentechnik von Krause und Nela sowie mit Versandraumtechnik von Ferag ausgestattet ist, soll nun eine sichere Produktionsplattform für die nächsten 15 bis 20 Jahre bieten.