Strukturwandel in der Papierbranche
Einen starken Rückgang bei grafischen Papieren vermeldete Moritz J. Weig, der Präsident des Verbands Deutscher Papierfabriken (VDP). Während der diesjährigen Jahrespressekonferenz nannte er genaue Zahlen.
Insgesamt produzierte die Branche 2012 mit 22,6 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe etwa 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Laut Weig führt ein verändertes Mediennutzungsverhalten zu einem spürbaren Nachfragerückgang bei den grafischen Papieren. Entsprechend ging die Produktion in diesem Bereich 2012 um 4,7 Prozent zurück; allein beim Zeitungsdruck war es ein Minus von 9 Prozent.
Diese Entwicklung trübt auch die insgesamt positiven Erwartungen der Branche für 2013. Einen Produktionszuwachs verzeichneten 2012 hingegen die Verpackungspapiere mit einem Plus von 2,9, Hygienepapiere mit einem Plus von 1,6 und Technische und Spezialpapiere mit einem Plus von 1,9 Prozent. Der Umsatz der Branche war 2012 mit minus 4,8 Prozent deutlich rückläufig. Er lag 2012 bei 14,7 Milliarden Euro. Allerdings hat sich die Ertragslage im Branchenschnitt gegenüber 2011 verbessert.
Binnenmarkt und Exportmärkte entwickelten sich 2012 auseinander. Während der Auslandsabsatz der deutschen Papierindustrie um 1,6 Prozent zulegte, ging der Inlandsabsatz um 2,2 Prozent zurück. Die Nachfrage aus Westeuropa legte um 1,6 Prozent zu, die Lieferungen nach Osteuropa nahmen um 0,7 Prozent ab. Die Ausfuhren nach Übersee legten hingegen um 5,4 Prozent zu. (kü)