Vorsichtig optimistisch
Als „insgesamt erfreulich“ beurteilen die in der European Web Association (EWA) zusammengeschlossenen Druckunternehmer das Jahr 2012. Das zeigte eine Analyse im Rahmen der jüngsten EWA-Konferenz in Hamburg.
Die EWA repräsentiert Unternehmer aus den Bereichen Rollenoffset und Tiefdruck. Nach Aussagen der EWA-Mitglieder waren die Preise in 2012 überwiegend gleichbleibend bis leicht steigend. Somit entsprach das Jahr den vorsichtig optimistischen Prognosen. Auch für 2013 wird eine stabile und in Teilbereichen sogar wachsende Auslastung erwartet.
Die Konferenz widerspricht damit den negativen Aussagen aus einer anderen Prognose für 2013. Es sei jedoch wichtig, die Entwicklung differenziert zu betrachten. So erwarte man den Beilagenmarkt stabil, während in Teilen des Zeitschriftenmarktes die Situation schwieriger sei. Stabil bis wachsend wird der Katalogbereich im mittleren Auflagensegment erwartet.
Zur Gast auf war Michael Theurer, FDP-Abgeordneter im Europäischen Parlament und Vorsitzende des Ausschusses für Haushaltskontrolle. Die EWA forderte Theurer auf, sich gegen Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen einzusetzen. Als anderer Kritikpunkt wurde die Komplexität staatlicher Auflagen mit Werbeverboten und strengen Ökorichtlinien genannt. Durch die Bürokratie werde der Erfolg der Druckindustrie und der Mittelstand insgesamt stark behindert.
Auch die steigenden Kosten für Energie wurden diskutiert: Der Vorsitzende und Sprecher der EWA, Unternehmensberater Michael Dömer, warnte die Chefs der Druckereien davor, die stark steigenden Energiekosten zu unterschätzen. Die EEG-Umlage schwäche die Druckunternehmen auch deutlich im internationalen Wettbewerb, da diese Kosten in anderen Ländern nicht entstünden.
Skeptisch sieht die Branche die Versuche der Papierindustrie, die Preise zu erhöhen. Die weltweite Nachfrage – insbesondere bei Zeitungspapier – und die Überkapazität der Hersteller seien nicht geeignet, diese Preiserhöhungen durchzusetzen. (aoe)