Geschäfte laufen positiv
KBA blickt auf die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres zurück. Der Umsatz ist in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, zudem gab es einen Auftragszuwachs bei den Bogenmaschinen.
In seinem Brief an die Aktionäre zieht der Vorstandsvorsitzende der Koenig & Bauer AG (KBA) trotz der eingetrübten Konjunkturlage im Neunmonatsbericht eine insgesamt positive Bilanz der Geschäftsentwicklung in 2012. Claus Bolza-Schünemann: "Wir sind auf Kurs was die für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten Relationen anbelangt."
Das Unternehmen hat den Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 16,6 Prozent auf 916,2 Millionen Euro gesteigert. Obwohl die Bestellungen bei Bogenoffsetmaschinen dank der Fachmesse drupa gegenüber 2011 um etwa 10 Prozent zulegten, erreichte der Auftragseingang insgesamt mit 826,0 Millionen Euro nicht den durch Großaufträge für Spezialmaschinen geprägten Rekordwert von 2011 mit 1.155,7 Millionen Euro. Der Auftragsbestand Ende September liegt mit 735,5 Millionen Euro zwar um ca. 75 Millionen Euro Euro unter dem Vorjahr, aber um 171 Millionen Euro über dem 2010er Wert.
Ergebnis verbessert
Eine starke Verbesserung um über 40 Millionen Euro meldet KBA beim Betriebsergebnis. Nach minus 20,4 Millionen Euro in der Vorjahresperiode wird es aktuell mit 20,5 Millionen Euro ausgewiesen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg gegenüber dem Halbjahreswert von 7,9 Millionen Euro und gegenüber 2011 mit minus 26,6 Millionen Euro ebenfalls deutlich auf 12,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern von 5,9 Millionen Euro entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,36 Euro.
Wie der gesamte Maschinenbau spürt auch KBA inzwischen die konjunkturbedingte Nachfrageabkühlung in wichtigen Märkten. Dank der von der Branchenleitmesse drupa im Mai 2012 ausgehenden Sonderimpulse übertraf der Auftragseingang bei Bogenmaschinen mit 517,8 Millionen Euro aber den Vorjahreswert um knapp 10 Prozent. Der Bogenumsatz lag in den ersten neun Monaten mit 395,4 Millionen Euro noch auf Vorjahresniveau.
Die Neuaufträge bei Rollen- und Sondermaschinen lagen mit 308,2 Millionen Euro um rund 55 Prozent unter dem durch Großaufträge geprägten außer-ordentlich hohen Vorjahreswert von 683,7 Millionen Euro. Bei Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck verstärkte die wachsende Bedeutung der Online-Medien die konjunkturbedingte Investitionszurückhaltung. Dagegen stieg der Umsatz in diesem längerfristig orientierten Geschäftsbereich durch vermehrte Lieferungen früher gebuchter Aufträge um 34,1 Prozent auf 520,8 Millionen Euro an. Durch entsprechend höhere Deckungsbeiträge, das gewachsene Servicegeschäft und den Produktmix legte das Segmentergebnis auf 41,9 Millionen Euro (2011: 1,7 Millionen Euro) zu.
Exportquote erreicht fast 90 Prozent
Bei einem gegenüber 2011 geringeren Inlandsumsatz erhöhte sich die Exportquote auf 89,5 Prozent. Ins europäische Ausland gingen wegen der schwachen Konjunktur im Süden und anderen Teilen Europas in der Berichtsperiode nur 29,7 Prozent der Lieferungen. Die Wachstumsregion Asien/Pazifik trug, getrieben durch China, 24,4 Prozent zum Konzernumsatz bei. Der Anteil der Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika stieg auf 25,3 Prozent. Der Anteil Nordamerikas blieb dagegen mit 10,1 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.
**break**Ende September beschäftigte die KBA-Gruppe inklusive der 411 Auszubil-denden 6.312 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG hat sich die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 149 verringert. Nach Abschluss aller vereinbarten Maßnahmen wie Altersteilzeit wird der Personalstand unter 6.000 sinken.
Positiver Ausblick für 2012
Im Ausblick bestätigt der Vorstand erneut seine Ziele für das Geschäftsjahr 2012. Diese beinhalten die Steigerung des Konzernumsatzes auf über 1,2 Milliarden Euro und ein zweistelliges Vorsteuerergebnis über dem aktuellen Neunmonats-Wert. Weitergehende Aussagen zum Jahresergebnis 2012 und zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2013 will das Management angesichts der gewachsenen Unsicherheiten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld erst im Februar nächsten Jahres bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen machen.
Im Hinblick auf die nachhaltige Verbesserung der Ertragskraft im unter intensivem Wettbewerbsdruck stehenden Geschäft mit Bogen- und Rol-enoffsetmaschinen hat der Vorstand im Frühsommer nochmals ein umfassendes bis 2014 laufendes Programm zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung gestartet. Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann: "Es geht dabei nicht um weitere Personalanpassungen in großem Stil. In erster Linie gilt es, die Sachkosten weiter zu reduzieren, die Arbeitsteilung zwischen den Konzernstandorten noch effizienter zu gestalten, den Konzerneinkauf zu optimieren und die Arbeitszeiten unserer Mitarbeiter ohne Mehrkosten flexibler zu gestalten."
Das Thema Diversifizierung steht nach dem zur drupa vollzogenen Einstieg in das Wachstumsfeld Digitaldruck ebenfalls weiter auf der Agenda. Claus Bolza-Schünemann: "Unter den vielen intensiv geprüften Optionen kristallisieren sich drucknahe Segmente im weiten Feld der Verpackungsproduktion als für KBA besonders interessant und geeignet heraus." (kü)