"Frankfurter Rundschau" droht das Aus
Die Zeitungkrise spitzt sich weiter zu. Nun fällt ihr wahrscheinlich ein renommierter Traditionstitel zum Opfer: Das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main hat beim Amtsgericht Frankfurt einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt.
Am Dienstagvormittag hat das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main beim Amtsgericht Frankfurt einen Insolvenzantrag eingereicht. Nachdem die schlechte Nachricht der Belegschaft am Nachmittag auf Betriebsversammlungen in Berlin und Frankfurt mitgeteilt wurde, folgte eine gemeinsame Mitteilung der Eigentümer M. DuMont Schauberg und DDGV. Darin heißt es, dass angesichts "massiver Verluste keine Perspektive der Fortführung des Unternehmens mehr erkennbar" sei.
Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb zunächst weiterzuführen. "Eine sich nunmehr abzeichnende dauerhafte Finanzierung hoher Verluste ist aber sowohl für MDS als auch die DDVG nicht länger darstellbar", so der Wortlaut der Mitteilung.
Betroffen sind 487 Mitarbeiter. Ihre Gehälter sollen durch das Insolvenzgeld bis Ende Januar 2013 abgesichert sein. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Anwalt Frank Schmitt von der Kanzlei Schultze & Braun benannt.
Gesellschafter der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH sind mehrheitlich die Kölner DuMont Beteiligungs GmbH sowie die SPD-Holding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) und die Karl-Gerold-Stiftung.
Gedruckt wird die seit Jahren defizitäre "Frankfurter Rundschau" aktuell noch ein einer Auflage von rund 150.000 Exemplaren im Druckzentrum Neu-Isenburg. (ila)