Höherer Umsatz, aber weiter rote Zahlen
Heidelberger Druckmaschinen liegt eigenen Angaben zufolge für das laufende Geschäftsjahr 2012/2013 "auf Kurs". Im zweiten Quartal, das im September endete, hat das Unternehmen 697 Millionen Euro und damit mehr als im Vorjahr umgesetzt.
So wurde im zweiten Quartal mit 668 Millionen Euro ein Auftragseingang auf Vorjahresniveau erzielt. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind im ersten Halbjahr die Auftragseingänge bedingt durch die Branchenmesse drupa im Mai um 225 Millionen Euro auf 1,558 Milliarden Euro gestiegen. Im Vorjahr waren es 1,333 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand lag zum Halbjahr mit 790 Millionen Euro rund 60 Millionen Euro über dem Vorjahr.
Der Umsatz legte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 Prozent zu und kletterte auf 697 Millionen Euro, verglichen mit dem Vorjahr und 636 Millionen Euro. Mit 1,217 Milliarden Euro lagen die Umsatzerlöse nach dem ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres planmäßig leicht über dem Vorjahresniveau mit 1,18 Milliarden Euro.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit EBIT vor Sondereinflüssen war im zweiten Quartal durch höhere Umsätze und dadurch gestiegene Deckungsbeiträge mit 1 Million Euro leicht positiv und fiel damit besser aus als im ersten Quartal mit minus 58 Millionen Euro. Mit minus 57 Millionen Euro lag das EBIT vor Sondereinflüssen zum Halbjahr aufgrund von Messe- und Produktanlaufkosten sowie fehlender Deckungsbeiträge aus dem geringen Umsatzniveau des ersten Quartals unter dem Vorjahreswert von minus 21 Millionen Euro.
Das Finanzergebnis verbesserte sich im Halbjahr mit minus 37 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum von minus 42 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug im zweiten Quartal minus 33 Millionen Euro nach minus 19 Millionen Euro im Vorjahr. Im Halbjahr verringerte sich das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr von minus 66 Millionen Euro auf minus 116 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern lag im zweiten Quartal bei minus 30 Millionen Euro und betrug zum Halbjahr minus 104 Millionen Euro.
Zum 30. September 2012 beschäftigte Heidelberg weltweit 14.745 Mitarbeiter (Vorjahr 15.782). Die Mitarbeiterzahl sank damit binnen Jahresfrist um rund 1.000 Personen.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 erwartet Heidelberg eine klare Verschiebung der durch die Messeaufträge begünstigten Umsätze in die zweite Geschäftsjahreshälfte mit entsprechend verbesserten Deckungsbeiträgen. Unverändert wird ein deutlich positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen erwartet, das jedoch vor allem im ersten Halbjahr von anfallenden Kosten für die drupa und Produktanlaufkosten belastet wurde.
Rund ein Drittel der geplanten Einsparungen aus dem Effizienzprogramm Focus 2012 von rund 180 Millionen Euro wird bereits im laufenden Geschäftsjahr zum Tragen kommen. Die hierfür notwendigen Aufwendungen werden jedoch das Finanzergebnis belasten. Daher wird das Ergebnis vor Steuern negativ ausfallen. Der Free Cashflow wird im Geschäftsjahr 2012/13 durch die anteiligen Auszahlungen für Focus 2012 belastet werden; so wird auch die Nettofinanzverschuldung zwischenzeitlich zunehmen.
Im kommenden Geschäftsjahr 2013/14 sollen die Kostensenkungen durch Focus 2012 erstmals voll wirksam werden und zu jährlichen Einsparungen in Höhe von rund 180 Millionen Euro führen. "Für Heidelberg gibt es derzeit nur ein Ziel: Die dauerhafte Rückkehr in die Gewinnzone. Danach richten wir alle Unternehmensbereiche konsequent aus", äußert sich Gerold Linzbach, Vorstandvorsitzender von Heidelberg zur Zukunft des Konzerns. (kü)