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29.10.2012  Wirtschaft
Reaktion auf „Apples Preis-Überfall”
Hersteller Apple änderte am vergangenen Freitag ohne vorherige Ankündigung die Preisstruktur in seinen Stores. Davon sind auch viele digitale Angebote deutscher Zeitschriften- und Zeitungsverlage betroffen. Die Verbände BDZV und VDZ reagierten prompt mit einem scharfen Protest.
Noch am gleichen Tag der überraschenden Verteuerung von 7 bis 20 Prozent für Apps und Abos gingen Sprecher vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in Berlin mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit:
„Die nicht angekündigten deutlichen Preiserhöhungen von Apple für die Angebote im App-Store und iTunes-Store wirken sich als inakzeptabler Eingriff in die Preishoheit der Verlag aus, der ihrem wachsenden Mobile-Geschäft schadet und sich über Kunden-Interessen hinwegsetzt.“

Die neue Staffelung führt zum Teil sogar dazu, dass die gedruckten Zeitungen und Magazine wieder günstiger angeboten werden als die digitalen Ausgaben. Austarierte Preismodelle wurden mit einem Schlag gekippt.

Zudem zog die nicht abgesprochene Änderung auch zum Teil massive technische Probleme nach sich. Die Auto-Renewal-Funktion habe viele Abos automatisch beendet. Ein Sprecher nennt dieses Vorgehen „absolut verantwortungslos“.

Die Verbände schließen augenscheinlich alternative Vertriebsstrategien nicht aus: „Zum Glück gebe es vor diesem Hintergrund  weitere interessante Geschäftspartner im App-Markt“, so der abschließende Kommentar.

Apple hat seine Preise in der Euro-Zone, Dänemark und Mexiko geändert. Gegenüber den Entwicklern gab der Hersteller nach der Umstellung die Kursveränderungen der Währungen als Grund an. Seit sechs Jahren lag der Einstiegspreis für eine App im Store bei 79 Euro-Cent; jetzt liegt dieser bei 89 Euro-Cent. (aoe)
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