Interesse an Frankfurter Rundschau
Nach Angaben verschiedener Medien wird derzeit auch über die Druckverträge mit dem Springer-Konzern verhandelt
Der Verlag DuMont Schauberg ("Mitteldeutsche Zeitung", "Kölner Stadt-Anzeiger", "Express") steht nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" kurz vor einem Einstieg bei der "Frankfurter Rundschau" (FR). Das Kölner Unternehmen plant offenbar, die Hälfte der Anteile von der SPD-Medienholding DDVG zu übernehmen. Wie weiter zu erfahren war, will DuMont dafür rund 50 Millionen Euro zahlen.
Die DDVG hält derzeit noch 90 Prozent an dem Frankfurter Verlag. Sie war vor etwa zwei Jahren bei der FR eingestiegen, nachdem das Blatt in eine massive Schieflage geraten war. Herausgegeben wird die FR von der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DUV), in deren Aufsichtsrat seit einigen Tagen der Ex-Wirtschaftsminister und frühere Journalist Wolfgang Clement sitzt.
Zur GmbH gehört auch eine Großdruckerei in Neu-Isenburg, die als gut ausgestattet gilt, nach Einschätzung einiger Fachleute allerdings unter Überkapazitäten leidet. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Druckbetrieb zu rund drei Vierteln von Fremdaufträgen der Axel Springer AG lebt. Unter anderem druckt sie die Rhein-Main-Auflagen von "Bild" und "Welt". Wie die "Financial Times" erfahren haben will, nutzt nun der Springer-Konzern die augenblickliche Situation, um die Druckaufträge zu eigenen Gunsten nachzuverhandeln.